IAB Studie: Etwa 1,35 Millionen Menschen beziehen Hartz IV Leistungen, obwohl sie einer sozialpflichtigen Erwerbstätigkeit nachgehen
Das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung der Bundesagentur für Arbeit (IAB) hat in ihrer neusten Studie bestätigt, dass rund 1,35 Millionen Menschen ergänzendes Arbeitslosengeld II (ALG II) beziehen, obwohl sie einer sozialversicherungspflichtigen Arbeit nachgehen. Doch anders als manche Hartz IV Kritiker und Gewerkschaften sieht das IAB diese Tatsache nicht ausschließlich bei den geringen Stundenlöhnen, sondern in der geringen Stundenzahl der Beschäftigung. Die meisten Betroffenen arbeiten weniger als 35 Wochenarbeitsstunden. Nach Meinung des IABs würden viele nicht mehr arbeiten können, da sie "häufig gesundheitliche Einschränkungen, eine fehlende Berufsausbildung haben oder mangelnde Kinderbetreuungsmöglichkeiten vorhanden wären. Doch die Menschen würden laut Befragungsauswertungen über "eine hohe Arbeitsmotivation" verfügen, was zwangsläufig der Argumentation des IAB zum Teil widerspricht. Insgesamt wurden rund 19.000 Personen befragt.
Verdienst in Ost und West unterschiedlich
Die meisten "Hartz IV-Aufstocker" erhalten in den neuen Bundesländern gerade einmal sechs Euro pro Arbeitsstunde. Viele Betroffene erhielten sogar nur fünf Euro in der Stunde. In den alten Bundesländern sind es im Durchschnitt rund sieben Euro. Auffällig hierbei ist, dass die Löhne vor allem in Ostdeutschland bei weitem nicht ausreichen, um beispielsweise eine Familie zu ernähren. Auch widerspricht sich das nicht unabhängige Arbeitsmarkt- und Berufsforschung Institut. Dennoch behauptet die Studie: "Geringe Löhne sind aber nur selten die alleinige Ursache der Bedürftigkeit" und "Beim überwiegenden Teil der Aufstocker ist auch die Arbeitszeit entscheidend." Laut Ergebnisse der Studie würde nur jeder Fünfte einen Vollzeitjob ausführen. Mehr als die Hälfte der "Aufstocker" würden weniger als 15 Stunden in der Woche arbeiten. (26.01.2009)
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