Hartz IV: Sozialverband legt eigenes Modell vor

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Der Paritätische Wohlfahrtsverband hat ein eigenes Konzept zur Ausgestaltung der Hartz IV Anspruchs für Kinder vorgelegt und kritisiert damit das Chipkarten-Modell des Bundesarbeitsministeriums.

(18.08.2010) Der Paritätische Wohlfahrtsverband hat ein eigenes Konzept zur Ausgestaltung des Hartz IV Anspruchs für Kinder vorgelegt. Bei der Erarbeitung des Modells wurde in enger Kooperation mit Hartz IV Betroffenen, Praktikern aus der sozialen Arbeit, der Bildung, der Kultur und des Sports sowie aus der öffentlichen Verwaltung und Sozialgerichtsbarkeit entwickelt. Ein besonderes Augenmerk wurde auf die praktische Umsetzbarkeit und Finanzierbarkeit gelegt, wie der Verband berichtet.

Neben einer Neuberechnung des Regelsatzes für den alltäglichen Bedarf und dem Recht auf einmalige Leistungen wie etwa Kosten der Einschulung oder ein Fahrrad für Kinder fordert der Sozialverband auch einen rechtlichen Anspruch für alle Kinder auf Angebote in der Jugendarbeit. Dabei soll die Zuständigkeit für diese Angebote nicht bei den Jobcentern liegen, sondern bei den Kommunen. Der Verband spricht sich zudem gegen das geplante Chipkarten-Modell der Ursula von der Leyen aus. "Es macht keinen Sinn, Gutscheine oder Chipkarten zu verteilen, die vor Ort nirgendwo eingelöst werden können", so der Verbandschef Ulrich Schneider. Denn die Anzahl der Einrichtungen in der Jugendarbeit (z.B. Jugendzentren) sind um mehr als 7 Prozent zurück gegangen. Im Kultur-Pädagogischen Sektor sind die Zahlen noch gravierender, hier ist ein Rückgang von rund 22 Prozent zu beobachten. Deshalb sei es wichtig einen Rechtsanspruch für die Kinder zu installieren. Kinder aus sog. Hartz IV Familien sollten zudem solche Angebote immer kostenfrei in Anspruch nehmen können, wie der Paritätische Wohlfahrtsverband forderte.

Über die Vorstellungen, wie hoch nun der Regelsatz für Kinder und Erwachsene sein soll, macht der Sozialverband keine Angaben. Hierfür kündigt man eigene Hartz IV Berechnungen an, sobald das Bundesarbeitsministerium die Daten zur Verfügung stellt. (sb)

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