"Aufgang ohne Aufforderung verboten": Wie sich das Jobcenter Zwickau vor Hilfesuchenden abschottet
15.12.2012
So manches Jobcenter meint seine eigenen Gesetze schaffen zu müssen. Wie die Erwerbslosen-Initiative Gegenwind e.V. berichtet, werden regelmäßig Hilfesuchende an der Informationstheke des Jobcenters Zwickau-Glauchau abgewimmelt. Wer dennoch versucht, einen Behördenmitarbeiter aufgrund einer dringlichen Angelegenheit zu sprechen, hat böse Konsequenzen zu fürchten. Denn am Eingang ist neuerdings ein großes Schild angebracht: „Bei Aufgang ohne Aufforderung verstoßen Sie gegen unsere Hausordnung. Vielen Dank für Ihr Verständnis“. Verstöße gegen die Hausordnung werden unter anderem mit Hausverbot geahndet. Verständnis für diese Art von Abschottung werden wohl die wenigsten Hartz IV Betroffenen haben.
Zusätzlich wurden an den Türen der Sachbearbeiter die Namen abgeschraubt. „Bloß keinen Kontakt mit den Kunden“ heißt anscheinend die neue Devise des Jobcenters in Zwickau. Die Arbeitslosen-Initiative "Gegenwind" meint dazu: „Langsam sinkt das schon nicht sonderlich hohe Niveau auf den Tiefststand. Da fragt man sich, wann der Boden erreicht ist.“ Wahrscheinlich noch lange nicht. (wm)
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