Die Not zum Dieb macht erfinderisch !
Steigende Preise durch schleichende Inflation, die Raffgier von Elementarveredlern, überfüllte Pfandleihhäuser und die daraus entstandene Not der betroffenen Menschen, lassen die Spirale der Neuentdeckung alter Raubzüge neu erwecken. Auch, und wegen dem rauen Klima, sei es im finanziellen oder zwischenmenschlichen Leben, sind klimatische harte Winter keine Seltenheit. Nur was machen, wenn Menschen erst in Abhängigkeit … dann in Armut entmündigt in eine Unterschicht getrieben werden und keine Mittel mehr besitzen, um ein Überleben zu sichern?
Beispielhafte Antworten liefert dazu die Natur als Ergebnis
In der Tierwelt wird dies mit räuberischem Jagdinstinkt geprägt und kupfert sich langsam auch auf das höchstentwickelte Lebewesen – dem Menschen – ab. Man sollte eigentlich in Jahrmillionen Evolutionsgeschichte glauben, dass die Entwicklung aus der Höhlenform bei der Behausung – eine Besserung sich abzeichnen wird, allerdings zeigt uns die Gegenwart, dass es seit dem Bestehen einer großen Koalition dieser Wendepunkt erreicht wurde und sich die Menschheit zu dem zurück entwickelt, aus was sie einmal entstanden ist.
Wie äußert sich dieses Phänomen?
* Wo einst das Wasser aus dem Bach zum täglichen Bedarf beim Wäsche waschen für jedermann zugänglich war, stehen nun Verbotsschilder.
* Wo einst das Wasser aus den Leitungen kam, hängen überteuerte Rechnungen mit noch teureren Mehrwerteffekte an den Zapfhähnen, was nur durch einen Brunnen zeitweise überbrückt werden kann, denn die Verwendung stellt schon eine mehrfache Straftat dar.
* Wo einst computerüberwachte und thermostatgeregelte Hightech Heizkörper den Raum erwärmten, stehen wieder Kachelöfen, oder sogar nur offenes Feuer – als "Gettokorb" im Raum.
* Wo einst die kleinsten Krankheiten zum Tode führten, kommt man nach tausend Jahren Entwicklungsarbeit zum alten Gesundheitszustand wieder zurück, denn es ist wichtiger – Technik zu entwickeln, welches einen schnelleren Tod bringt, statt die vielen menschenbedrohenden Erreger auszulöschen.
* Wo einst noch bis dahin entkommene Kassenpatienten eine geringe Chance zum Überleben bestand, endet dies gleichfalls, wenn die Geldbörse entleert in den zwangsgeräumten Unterkünften als Fußball vom Gerichtsvollzieher in die Mülltonne gekickt wurde.
Und so könnten sich die Beispiele der bestehenden "Aufschwungpraxis" fortgeführt werden und ganze Buchseiten füllen. Gerade in den lebenswichtigen Elementen, haben sich nach der Einführung vom Geld – Personengruppen herausgebildet, welche einen Anspruch auf etwas erheben, zu welchem diese keinen alleinigen Anspruch haben dürften. So zockt man munter Unterlegene staatlich geschützt täglich ab. Doch auch diese Hemmschwelle ist gesunken und die Menschen überlegen sich bei der Auswahl:
"Lieber wie ein Tier leben, als … als Mensch zu vegetieren"
… auf diese bzw. jegliche Gesetze zu verzichten und mißachtend das Risiko einer Strafe zu tragen. Sie fangen an zu klauen, erpressen, unterschlagen … betrügen und morden sogar aus der Notlage heraus, in die man sie gepresst hatte. Welche Wahl bleibt diesen Menschen sonst noch erhalten, um die Eigenerhaltung sicher zu stellen. Schon allein die Beschaffung der drei Grundwerte: Eine gesicherte Bleibe, etwas zum Essen und ein warmer Schlafplatz – lies die Kriminalitätsstatistik in diesem Jahr um 30 Prozent steigen, jedoch die Möglichkeit einer Arbeit nach zu gehen auch entsprechend sinken. Es werden Felder geplündert, Wälder beraubt, Seen befischt und der Himmel vom Federvieh bereinigt – alles nur, … um das eigene Leben noch zu sichern und nicht den finanziellen Tod zu sterben.
"Aufhören wirst du … zu fürchten, wenn du aufhörst zu hoffen. Der Hoffnung folgt die Angst. Beides ist das Merkmal eines abhängigen, beides eines in Erwartung der Zukunft beunruhigten Gemütes. Das liegt hauptsächlich daran, dass wir uns nicht auf die Gegenwart einstellen, sondern die Gedanken in weite Ferne vorauseilen lassen… Die Erinnerung bringt die Qual der Angst zurück, die Voraussicht nimmt sie vorweg" ( Lucius Annaeus Seneca, genannt Seneca der Jüngere römischer Philosoph, Dramatiker, Naturforscher und Staatsmann – 5.Brief )
Die Not zum Dieb … ein verständnisvolles Übel deutscher Geschichte im Jahre 2006? Verfasser: Steinbock – Sozialticker Redaktion, 20.11.06
Lesen Sie auch:
ALG II Urteil: Auch Minikosten sind zu erstatten
HARTZ IV – Die Saat der Verzweiflung?
Hartz IV: Informationspolitik der Bundesagentur
Verlängert Hartz IV Arbeitslosigkeit?
- Über den Autor
- Letzte Beiträge des Autors