Ehrlichkeit trotz Armut: Hartz IV Bezieher finden 20.000 Euro und geben es ab
03.09.2015
Ein Pärchen, das selbst auf den kargen Hartz IV Regelsatz angewiesen ist, hat in Chemnitz einen erstaunlichen Fund gemacht. Als sie in der Nähe des alten Güterbahnhofs spazieren gingen, entdeckten sie zwischen Müll und Gerümpel ein Strumpf gefüllt mit über 20.000 Euro.
Das alles ereignet sich am vergangen Freitagnachmittag. Die 28-Jährige Frau erzählt: „Mein Freund wollte mir die Gegend zeigen, in der er sich früher viel aufgehalten hat. Dann musste er mal und ging die Büsche. Danach kam er mit einem Bündel Geldscheinen wieder“, berichtet die Frau, die lieber nicht ihren Namen genannt haben möchte. Sie suchten dann weiter und fanden einen alten Strumpf, der mit Geldscheinen randvoll gefüllt war.
Beide trauten ihren Augen nicht. In der Socke waren 50, 100 und sogar 500-Euro-Scheine. Sie fingen an zu zählen und kamen zunächst auf 10.000 Euro. Wie Alle in einem solchen Augenblick überlegten Beide das Geld einfach zu behalten. Immerhin waren beide auf sehr wenig Geld angewiesen und mussten beim Hartz IV Amt um alles betteln. Doch den Gedanken verwarf das Pärchen schnell. „Wir dachten es könne Geld aus einer Straftat sein“. Also brachten sie es zur nächsten Polizeidirektion. Dort angekommen, waren auch die Polizisten über so viel Ehrlichkeit erstaunt. Sie zählten über 20.000 Euro.
Ob sich einer Finder meldet und dann auch noch beweisen kann, dass es sein Geld ist, ist fraglich. Beide haben aber ein Anspruch auf Finderlohn. Nur die Ungerechtigkeit könnten aus dem kleinen Geldsegen ein Strich durch die Rechnung machen. Schließlich gilt Finderlohn als Einkommen und wird von der Hartz IV Behörde angerechnet. (sb)
Bild: Andrey Popov – fotolia