Hartz IV: Bessere Vermittlung von Akademikern?

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Bundesagentur für Arbeit kündigt an, zukünftig arbeitslose Akademiker besser zu vermitteln.

Hartz IV ist Phänomen der sog. "Unterschicht", wie landläufig behauptet wird. Nein, Hartz IV ist ein gesamtgesellschaftliches Problem das auch immer mehr Hochschulabsolventen betrifft. Die Bundesagentur für Arbeit (BA) will sich nach neuen Verlautbarungen nun intensiver um arbeitslose Akademiker kümmern. Eigens dazu sollen rund 800 BA- Mitarbeiter geschult werden. Die BA räumte ein, man habe sich in der Vergangenheit kaum um die Förderung von Hochschulabsolventen gekümmert. Nun sollen 800 ARGE Mitarbeiter sich fortbilden, um zum Berater für Akademiker "aufzusteigen".

Einerseits sind gezielte Förderung sicher sinnvoll, andererseits muss man sich fragen, ob nun auch bei Hartz IV eine zusätzliche "Zwei-Klassen- Förderung" aufgebaut wird. Schon werden erste Stimmen laut, die fordern die Arbeitslosigkeit für Besserverdiener zu privatisieren. So forderte beispielsweise der Geschäftsführer des "Verbandes Führungskräfte Chemie", Stefan Ladeburg, die Möglichkeiten für eine private Arbeitslosenversicherung ab einer gewissen Einkommensstufe zu schaffen. "Dann könnten gerade die Führungskräfte leichter auf private Vermittler zurückgreifen", so Ladeburg gegenüber dem Focus. Private Arbeitsvermittler hätten bessere Kontakte zu Firmen und Führungskräften und könnten somit besser vermitteln. Bei den Arbeitsagenturen würde es sehr lange dauern, bis solche Strukturen geschaffen werden, so der Verbandschef. (28.03.2010)

Ist das Bürgergeld besser als Hartz IV?

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