Hartz IV Bescheide: Lange Bearbeitungszeiten

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Personalmangel im Jobcenter: Bundesweit fehlen Mitarbeiter zur Erstellung von Hartz IV-Bescheiden

20.04.2015

Bundesweit fehlen in den Jobcentern bis zu 600 Stellen für die häufig komplizierte und aufwendige Erstellung der Hartz IV-Bescheide. Das geht aus einer Antwort der Bundesregierung auf eine schriftliche Frage der Linksfraktion im Bundestag hervor, wie die Online-Ausgabe der Zeitung „Rheinischen Post" berichtet. Deshalb müssen Antragsteller teilweise überlange Wartezeiten in Kauf nehmen.

74 Prozent der Jobcenter-Mitarbeiter haben zu wenig Zeit für die Fallbearbeitung
„Je nach Berechnungsmethodik und Berücksichtigung der Rahmenbedingungen ergab sich im bundesweiten Durchschnitt ein personeller Mehrbedarf maximal von rund 600 Vollzeitäquivalenten und minimal von rund 200 Vollzeitäquivalenten", zitiert das Blatt aus der Antwort der Bundesregierung. Die Zahlen gehen auf eine Initiative des zuständigen Bund-Länder-Ausschusses zurück, der eine Neuberechnung des Personalbedarfs sowie eine Umfrage unter den Jobcenter-Mitarbeitern in Auftrag gegeben hatte.

Laut der Befragung sind 74 Prozent der Jobcenter-Mitarbeiter der Ansicht, dass sie für die Fallbearbeitung zu wenig Zeit haben. Zudem ist etwa jeder Dritte mit den Arbeitsbedingungen unzufrieden, schreibt die Zeitung. Nur jeder Vierte gab an, dass die in den Jobcentern eingesetzten IT-Anwendungen einen störungsfreien Arbeitsablauf gewährleisten.

„Die Regierung hat klar eingeräumt, dass die Arbeitsverwaltung personell unterbesetzt ist", zitiert das Blatt die arbeitsmarktpolitische Sprecherin der Linksfraktion, Sabine Zimmermann. Die Bundesregierung müsse den Jobcentern deshalb mehr finanzielle Mittel zur Verfügung stellen, damit sichergestellt werden könne, dass die Bescheide „sachgerecht und zeitnah" bearbeitet werden. (ag)

Bild: Karl-Heinz Laube / pixelio.de

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