Wirtschaftsjunioren fordern 100 Euro Hartz IV-Bonus für gute Schulnoten.
Ganz im Geiste der ständigen Konkurenz fordern die "Wirtschaftsjunioren" für Schüler aus Hartz IV Familien zukünftig Prämien für gute Schulnoten einzuführen. Gut platziert in der Bildzeitung forderte die Bundesvorsitzende der "Wirtschaftsjunioren", Eva Fischer, "Lernanstrengungen von Eltern und Kindern zu belohnen, ist ein starker Leistungsanreiz. Der Staat würde gerade denen helfen, die dringend Bildung brauchen". Wenn die Schüler gute Noten im Zeugnis haben, sollen diese bei dem zuständigen Sachbearbeiter vorgelegt werden, danach würden die Schüler den Bonus erhalten, so der Vorschlag. Davon würde der Wirtschaftsstandort Deutschland profitieren, so die Argumentation.
Und was ist mit den Schülern, die keine gute Noten schreiben? Müssen nicht alle Kinder gefördert werden, um tatsächliche Bildungschancen zu haben. Schließlich sind weitreichende Bildungsangebote in den Schulen wichtig. Zudem verbirgt sich hinter diesem Vorschlag das weit verbreitete Vorurteil, Kinder aus Hartz-IV Familien würden sich in der Schule nicht genug anstrengen und Eltern sich zu wenig für die Kinder engagieren. Die Westerwelle-Rhetorik greift leider auch bei vermeintlich gut gemeinten Ratschlägen. "Wirtschaftsjunioren" ist größte Verband junger Unternehmer und Führungskräfte unter 40 Jahren in Deutschland. (25.03.2010)
- Über den Autor
- Letzte Beiträge des Autors