Girokonto für Alle offenbar erfolgreich

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Girokonto für alle – Eine Erfolgsgeschichte

17.01.2017

Seit sechs Monaten müssen die Banken jedem ein Girokonto anbieten – auch Menschen, denen sie es bisher verweigerten, weil sie zum Beispiel zu viele Schulden hatten oder von Hartz-IV leben. Dieses Basiskonto hat keinen Dispo.

Hartz-IV-Bezieher haben so die Möglichkeit, dass das Jobcenter Zahlungen auf ein festes Konto überweist, sie können mit Karte bezahlen und Daueraufträge einrichten. Das Basiskonto nahmen die Bedürftigen gerne an – es gibt inzwischen viele Tausend davon.

Mit der neuen Gesetzeslage können Banken Kunden nur noch aus zwei Gründen ablehnen: Wenn diese bereits ein Konto haben, oder wenn ihnen Papiere fehlen, um sich selbst und ihren Status auszuweisen.

Das Problem mit den Dokumenten betrifft vor allem Flüchtlinge. Ein weiteres Konto haben insbesondere Menschen, die überschuldet sind und deren erstes Konto bereits gepfändet wurde.

Die Verbraucherzentralen sehen die Basiskonten insgesamt positiv, sagen aber, dass die Ausweispapier-Bremse für Flüchtlinge und die Kontoführungsgebühren korrigiert werden müssten. Sie mahnten deshalb fünf Banken und eine Sparkasse ab.

Das dient auch dazu, einen möglichen Trick zu vereiteln: Banken könnten nämlich, wenn sie gegen ihren Willen jemand ein Konto anbieten müssen, die Gebühren für dessen Führung so hoch treiben, dass die Betroffenen sich das Konto nicht leisten können. Für einen Hartz-IV-Abhängigen sind schon 10 Euro zusätzliche Kosten pro Monat zu viel. Bei Basiskonten kamen die Verbraucherschützer manchmal auf 15-20 Euro pro Monat. (Dr. Utz Anhalt)

Bild: Rainer Sturm / pixelio.de