Bewegung Morgenlicht: Einzeltäter gefasst

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Bewegung Morgenlicht: Einzeltäter gefasst

Laut Polizeiangaben wurde 49-Jähriger Mann am Montag in Frankfurt a.M. festgenommen, der im dringenden Tatverdacht steht, diverse Brandanschläge verübt zu haben. Seit Ende Oktober letzten Jahres soll die "Bewegung Morgenlicht" insgesamt sieben Brandanschläge verübt haben. Zudem soll der Festgenommene den hessischen Ministerpräsidenten Roland Koch (CDU) eine Bombendrohung ausgesprochen haben, nachdem sich Koch für eine "Arbeitspflicht für Hartz-IV Empfänger" ausgesprochen hatte. In einem Bekennerschreiben hatte die Gruppe geschrieben, man werde eine "scharfe" Rohrbombe "im Umfeld Ihrer Besitztümer" folgen lassen, wenn Roland Koch seine Äußerungen wiederhole oder "seine arbeitnehmerfeindliche Politik" weiter verfolge, hieß es in einem Schreiben an den Ministerpräsidenten. Alle Anschläge der "Bewegung Morgenlicht" standen im Zusammenhang mit Sozialabbau und Hartz IV. So wurden Anschläge auf zwei Bankfilialen, ein Drogenmarkt und eine Zeitarbeitsfirma verübt. Ebenso bekannte sich die Gruppierung Anfang Februar 2010 zu einem Brandanschlag auf eine Filiale des Zeitarbeitsunternehmen Randstad, die Urheberschaft eines weiteren Anschlags auf eine Filiale von Schlecker wird von den Polizeibehörden ebenfalls im selbigen Zusammenhang angesehen.

Der Festgenommene konnte aufgrund von Videoaufnahmen von zwei Tatorten und aus einem Internetcafe, von dem er ein Bekennerschreiben verschickt hatte, gefasst werden. Aufgrund dieser Aufnahmen konnten Polizisten den Mann festnehmen. Am Dienstag sei Haftbefehl erlassen worden, teilte eine Sprecherin der Frankfurter Staatsanwaltschaft mit. Die Polizei geht mittlerweile davon aus, dass es sich bei der "Bewegung Morgenlicht" nicht um eine Gruppe, sondern um einen Einzeltäter handelt. Da der mutmaßliche Täter in seinen Bekennerschreiben "verschiedene soziale Problemfelder" als Tatmotiv genannt habe, habe das Gericht Wiederholungsgefahr als Haftgrund angenommen, so die Staatsanwaltschaft. Laut Medienberichten sei der Täter selbst von Hartz IV betroffen und würde in Frankfurt einen sog. Ein-Euro-Job ausüben. Der 49-Jährige sitzt nun in Untersuchungshaft. (24.02.2010)