An alle Sparfuchs Politiker

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An alle "Sparfuchs-Politiker": Sparen – Los geht’s!
von Almut Rosebrock, Aktionsbündnis "Gerne leben mit Kindern"

(22.06.2010) Das Zauberwort heißt „Rabatt“. Wir kennen es bereits aus der Gesundheitspolitik, wo Sie gerade beschlossen haben, den Arzneimittelherstellern statt 6 % nun 10 % mehr „zwangszurabattieren“ (nun 16 %). Die Apotheken bekommen für jedes abgegebene Arzneimittel bereits seit längerem, unter staatlicher Duldung und Ermunterung, von den Kassen 2,30 Euro von dem ihnen gesetzlich zustehenden Betrag nicht erstattet, das sind etwa 25 %. Entsprechend geht es beim Pharmagroßhandel – und auch bei den Ärzten. (Allein der Staat zieht übrigens unrabattierte 19 % vom vollen (Nenn-) Preis ein.)

Wir müssen alle sparen. Ich schlage vor, dass Sie bei Ihren Gehältern schon mal anfangen: Was halten Sie von 5 % weniger? Anstatt dass sich die Parlamentarier Niedersachsens einen Tag nach Bekanntgabe des Sparpakets 405 Euro monatlich mehr Einkommen bewilligen (ein Hartz 4-Empfänger hat 351 Euro für den ganzen Monat!) und unser womöglich zukünftiger Bundespräsident Wulff das noch als vollkommen gerechtfertigt hinstellt, wäre das doch ein vorbildlicher Impuls. Ihre Regierung hat im vorigen Jahr 2500 Euro pro verschrottetem Auto ausgegeben – das in Afrika oder Bulgarien noch mindestens 10 Jahre treue Dienste geleistet hätte!

Für ein neugeborenes Baby, unsere Hoffnung und unsere Zukunft, sollen gerade die Ärmsten der Armen keine zusätzliche Unterstützung (die alle anderen Eltern selbstverständlich bekommen!) mehr kriegen. 12 x 300 = 3600 Euro. Marginal mehr als die Abwrackprämie. Mütter erbringen eine gewaltige Leistung in unserem Land und für unser Land! Zumeist ohne jede Anerkennung und Achtung – es lebe die Erwerbsarbeit! Deutschland, quo vadis? (Ein Leserartikel von Almut Rosebrock, Aktionsbündnis „Gerne leben mit Kindern“)