Rund 2000 Menschen demonstrierten in Berlin gegen Hartz IV.
Rund 2000 Menschen haben am Samstag in Berlin gegen Hungerlöhne und Hartz IV demonstriert. Nach Angaben der Polizei hatten sich 1800 Menschen an dem Protestzug beteiligt, die Veranstalter sprechen von etwa 7000 Teilnehmern.
Die Demo wurde von der Koordinierungsgruppe „Bundesweite Montagsdemonstrationen“ organisiert. „Der Montag macht den neoliberalen Regierungen Angst“, sagte der Sprecher der Demonstration, Fred Schirrmacher. Die beiden Demonstrationszüge aus Prenzlauer Berg und Neukölln vereinigten sich am Strausberger Platz und zogen dann in einem gemeinsamen Demonstrationszug zum Alexanderplatz weiter, wo gegen 14.30 Uhr die Abschlusskundgebung stattfand.
Besonders kritisierten die Veranstalter die Rolle der Gewerkschaften. Die Gewerkschaftsführer aus DGB, Verdi und IG-Metall würden sich zu „Arbeiterverrätern“ machen, wenn sie nicht ebenfalls zu den Demonstrationen gegen Hartz IV aufrufen würden. Die Gewerkschafter sollten sich "ein Beispiel an den französischen Kollegen" nehmen, so Schirrmacher. Denn dort würde derzeit eine „Massenbewegung“ zusammen kommen, weil sich die Gewerkschaften an den Protesten gegen den Sozialabbau beteiligen würden.
Unterstützung bekam die Demo allerdings von anderen Verbänden. So solidarisierte sich Manfred Gabler vom Bundesverband Deutscher Milchviehhalter mit den Demonstranten. Gabler sagte, auch die Milchbauern könnten von den Erträgen ihrer Arbeit nicht leben. Dafür seien die zu niedrigen Milchpreise. Zur Zeit würde gerade einmal 30 Cent pro Liter bezahlt werden. Das sind mindestens 10 Cent zu wenig. Bereits am 10 Oktober fand in Oldenburg eine bundesweite Demo für einen höheren Hartz IV Regelsatz statt. Die Demo in Oldenburg wurde vor allem aus dem Spektrum der Erwerbslosen-Verbände organisiert. An der Demo nahmen vor einer Woche rund 3000 Menschen teil. (sb, 17.10.2010)
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