Die geplante „Mütterrente 3“ verspricht vielen Familien eine höhere Altersversorgung. Nach aktuellen Informationen können rund zehn Millionen Mütter, die Kinder vor dem Jahr 1992 geboren haben, mit einem monatlichen Plus bei der Rente rechnen.
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Mehr Monate für ältere Jahrgänge
Mütterrente 3 zielt darauf ab, die bislang ungleichen Kindererziehungszeiten weiter anzugleichen. Mütter (oder Väter), die Kinder vor 1992 großgezogen haben, erhalten zusätzliche sechs Monate Erziehungszeiten. Dadurch erhöht sich ihre Rente um einen halben Entgeltpunkt pro Kind.
Nach Berechnungen der Deutschen Rentenversicherung steigt die monatliche Auszahlung damit um rund 20 Euro, sobald der neue Rentenwert greift. Dieser soll zum 1. Juli 2025 bei voraussichtlich 40,79 Euro pro Entgeltpunkt liegen.
Wer Kinder ab 1992 bekommen hat, erhält bereits drei volle Entgeltpunkte pro Kind. Durch Mütterrente 1 und 2 bekamen Eltern mit älteren Jahrgängen zwar Aufschläge, doch bestand weiter eine Lücke im Vergleich zu jüngeren Eltern. Mütterrente 3 soll diese Differenz nun weiter verkleinern.
Kurzer Rückblick: Wie es zur Mütterrente 3 kam
Die Idee der Mütterrente geht auf Diskussionen zurück, wonach Rentenversicherte, die vor 1992 Kinder erzogen haben, in der Rentenberechnung schlechter gestellt wurden. Erstmals 2014 hob die damalige Bundesregierung die Kindererziehungszeiten für ältere Jahrgänge an (Mütterrente 1).
Ein zweiter Schritt 2019 (Mütterrente 2) verbesserte diese Regelung erneut. Dennoch blieben Unterschiede zu den Eltern, deren Kinder ab 1992 geboren wurden.
CDU/CSU und SPD einigten sich nach Sondierungsgesprächen darauf, erneut für mehr Gerechtigkeit zwischen den Generationen zu sorgen. Laut mehreren Medienberichten setzen sie auf ein umfangreiches Finanzierungspaket, um die Mütterrente 3 sowie weitere Projekte zu stemmen. Im Rahmen einer neuen Bundesregierung unter Beteiligung der Union soll dieses Vorhaben ab 2025 in Kraft treten.
Finanzierung als Streitthema
Trotz der positiven Resonanz bei vielen Betroffenen werfen Finanz- und Wirtschaftsexperten Fragen nach der langfristigen Tragfähigkeit auf. So betonen einige Fachleute, die zusätzlichen Ausgaben für Mütterrente 3 könnten jährlich rund fünf Milliarden Euro verschlingen.
Mehrere Stimmen aus der Wirtschaft fordern daher, den Bundeszuschuss zur Rentenversicherung zu erhöhen, statt den Rentenbeitrag anzuheben.
Auch die Deutsche Rentenversicherung verweist auf die Notwendigkeit einer soliden Gegenfinanzierung. Sie hält eine reine Umlage für ungerecht, weil somit alle Beitragszahler die Mehrkosten tragen müssten.
Die Präsidentin der Deutschen Rentenversicherung, Gundula Roßbach, die in öffentlich zugänglichen Fachmagazinen zitiert wurde, geht davon aus, dass die Kosten über Steuermittel abgefangen werden müssen. Andernfalls drohten Beitragssatzerhöhungen, die arbeitende Generationen stärker belasten könnten.
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Geplantes Konjunkturpaket und Kritik
Neben der Rentenreform plant die künftige Regierung ein umfangreiches Konjunkturprogramm. Presseberichte nennen Investitionen in Bildungseinrichtungen, erneuerbare Energien, neue Verkehrskonzepte und den Ausbau von Kitas.
Dieses Maßnahmenpaket ergänzt die Rentenanpassung, indem es Arbeitsplätze sichern und das Wirtschaftswachstum ankurbeln soll. Kritische Stimmen warnen allerdings vor der steigenden Staatsverschuldung und verweisen auf notwendige Sparmaßnahmen in anderen Bereichen.
Dennoch scheint die politische Mehrheit entschlossen, Sozialversprechen wie die Mütterrente 3 zügig umzusetzen. Beobachter gehen davon aus, dass die abschließende Parlamentsentscheidung noch im Frühjahr 2025 fallen wird.
Ein Antrag der Linken und der AFD, diese Beschlüsse zu stoppen, wurde Medienberichten zufolge bereits vom Bundesverfassungsgericht abgewiesen.
Konkreter Nutzen für Betroffene
Viele Frauen, die bereits länger im Ruhestand sind, rechnen fest mit der neuen Leistung. Wer vor 1992 Kinder erzogen hat, verfügte oftmals über geringere Erwerbsbiografien und damit über niedrigere Rentenansprüche. Mütterrente 3 bietet betroffenen Personen nun die Chance, ihre monatliche Rente aufzubessern.
Sie müssen dabei selbst nicht aktiv werden, um die neue Leistung zu erhalten. In der Regel erhalten Rentenbeziehende die Gutschrift automatisch, sobald das Gesetz in Kraft tritt. Bei Unsicherheiten lohnt sich eine Rücksprache mit der Deutschen Rentenversicherung oder einem unabhängigen Beratungsdienst.
Weitere Pläne zur Rentenpolitik
Zahlreiche Medien berichten darüber, dass die Bundesregierung die Rente mit 63 erhalten möchte. Auch eine „Aktivrente“ steht zur Diskussion, bei der Menschen mit langer Versicherungszeit flexibler in den Ruhestand wechseln können. Fachportale vermuten, dass diese Maßnahmen Teil einer umfassenden Rentenreform sein werden, um das Niveau für alle Generationen stabil zu halten.
Weiterhin spielen die Themen Digitalisierung der Verwaltung und Beschleunigung von Behördenprozessen eine Rolle. Wer etwa Anträge für Rentenanpassungen stellt, könnte künftig von schnelleren Bearbeitungszeiten profitieren. Die Bundesregierung verspricht, dass diese Modernisierung Vor-Ort-Besuche reduzieren und Wartezeiten verkürzen soll.
So bereiten Sie sich vor
Wenn Sie Kinder vor 1992 erzogen haben, empfiehlt es sich, Ihre Unterlagen auf Aktualität zu prüfen. Überprüfen Sie, ob sämtliche Erziehungszeiten korrekt in Ihrem Rentenkonto vermerkt sind. Sollten Daten fehlen, kann eine formlose Anfrage bei der Rentenversicherung Klarheit schaffen.
Achten Sie außerdem auf folgende Punkte:
- Renteninformationen regelmäßig prüfen: So stellen Sie sicher, dass zusätzliche Monate für Kindererziehung eingetragen sind.
- Beratungsangebote wahrnehmen: Lokale Beratungsstellen oder Gewerkschaften bieten oft kostenfreie Unterstützung.
- Fristen im Blick behalten: Nach Einführung der Mütterrente 3 können Nachberechnungen erfolgen. Bleiben Sie informiert, um eventuelle Rückfragen schnell zu klären.