Menschen als Ware im Job-Supermarkt

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Ein neues Konzept einer Hamburger Zeitarbeitsfirma offenbart, was schon viele wußten: Menschliche Arbeitskraft verkommt zur Ware

Wenn man selbst nicht betroffen ist, mag man dem neuen Konzept einer Zeitarbeitsfirma aus Hamburg das Prädikat "Kreatives Marketing" zu schustern. Doch wehe, man muss selbst sich in einem sog "Job-Supermarkt" anbieten, dann sieht das Prädikat schon wieder gänzlich anders aus. Dann könnte man sagen, die Menschen werden auf ihre Arbeitskraft als Ware reduziert. Arbeitnehmerrechte werden aus unserer Sicht gänzlich ausgehölt.

Seit Anfang diesen Jahres bietet eine Zeitarbeitsfirma einen "Job-Supermarkt" an. Arbeitssuchende, die über eine Zeitarbeitsfirma angestellt sind, bieten ihre Tätigkeiten und ihr Fachwissen in einem sog. "Job-Supermarkt" an. So heißt es unter anderem "Geneigte Kunden erhalten in dem "Supermarkt" täglich ab 7 Uhr "fachkundiges Personal", welches die Kundschaft "sofort abholen" kann oder aber auch zur Kundschaft "eilt". Die Agentur wird von SZA Service für Zeit-Arbeit GmbH in Hamburg betrieben.

Was wir mit einem "Job-Supermarkt" assoziieren

Alles soll "eilig" gehen, mit dem Begriff "Supermarkt" assoziieren wir, dass man Menschen schnell nehmen kann, wenn man sie braucht und nach dem Abnutzen wieder "entsorgen" bzw. wieder zurück geben kann. Natürlich wird in einem "Supermarkt" auch wieder gern umgetauscht, wenn die "Ware" nicht stimmt. Wenn man noch weiter darüber nachdenkt, könnte man sogar auf Begrifflichkeiten wie "Sklavenmarkt" kommen. War es in der menschlichen Geschichte nicht schon einmal so, dass man Menschen auf einem Markt angeboten hat, damit die Gutsherren ihre Felder bestellen konnten?

Auf dem ersten Blick sieht der "Job-Supermarkt" kreativ, flexibel und Neuartig aus. Doch es müsste heißen: Wehret den Anfängen! Menschen sind keine Ware, die man so einfach in einem "Supermarkt" verkaufen kann. (12.11.2009)

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