Es ist beschlossene Sache: 2025 erhöht sich das Wohngeld, im Schnitt um 15 Prozent. Betroffene, bei denen die Miete in den vergangenen Jahren gestiegen ist, haben damit Anspruch auf mehr Wohngeld.
Inhaltsverzeichnis
Dynamische Anpassung
Das Wohngeld wird dabei alle zwei Jahre dynamisch an Miete und Einkommen angepasst. Die Idee dahinter ist, dass die reale Kaufkraft nicht sinkt, wenn die Mieten steigen.
Wer hat einen Anspruch auf Wohngeld?
Wohngeld kommt für diejenigen infrage, deren Einkommen ausreicht, um den Lebensunterhalt zu bestreiten, die aber Schwierigkeiten haben ihre Miete zu zahlen (oder beim Lastenzuschuss die laufen Kosten eines Eigenheims tragen).
Wohngeld und Bürgergeld?
Das Wohngeld wird dabei nicht zusätzlich zum Bürgergeld ausgezahlt. Es ist vielmehr als Puffer gedacht, damit Menschen nicht in Bürgergeld oder Sozialhilfe abrutschen, und damit in die grundsätzliche Hilfebedürftigkeit.
Warum gibt es Geld beim Eigenheim?
Bei Wohneigentümern soll der Lastenzuschuss helfen, Kosten zu stemmen wie das Abbezahlen von Krediten. Strom, Telefon, Nebenkosten und sonstige laufende Zahlungen, die in einem Haushalt anfallen.
Allerdings wird die Kredittilgung des Hauses oder der Eigentumswohnung selbst nicht mit dem Lastenzuschuss unterstützt.
Wohngeld und Rente
Rentner können zusätzlich zur Rente Wohngeld beziehen. Tatsächlich ist jeder und jede zweite, der oder die einen Anspruch auf Wohngeld haben, ein Rentner oder eine Rentnerin.
Viele, die einen Anspruch haben, stellen keinen Antrag
Seit fünf Jahren ist der Anteil derjenigen, die Wohngeld trotz eines Anspruchs nicht beantragen zwar rückläufig, dennoch ist der Anteil immer noch sehr hoch. Gerade Rentner schämen sich häufig, eine solche Leistung in Anspruch nehmen zu müssen.
Seit zum 01.01.2023 das Wohngeld Plus eingeführt wurde, hat sich die Zahl der Anträge im Vergleich zu 2022 verdoppelt.
Langsame Bürokratie
Ein Grund dafür, warum zu wenig Menschen Wohngeld beantragen, ist vermutlich die schleppende Bürokratie. Bei den für das Wohngeld zuständigen Behörden dauert es teilweise bis zu acht Monate, bis der Antrag auf Wohngeld bewilligt wird.
Fast 4500 Euro pro Jahr
Durch die Erhöhung des Wohngeldes im Jahr 2023 ist die durchschnittliche Höhe dieser Leistung erheblich gestiegen. Wer es bezieht, kann im Schnitt mit 370 Euro pro Monat rechnen, und das sind fast 4500 Euro im Jahr.
Wohngeld richtet sich nach dem Einkommen
Das Wohngeld richtet sich nach Einkommen und ortsüblicher Miete.
Die Faustregel lautet: Wenn Sie 40 Prozent oder mehr ihres Gesamteinkommens für eine ortsübliche Miete aufwenden müssen, dann haben sie ziemlich sicher einen Anspruch auf Wohngeld.
Die Höhe des gesetzten Einkommens ist lokal sehr unterschiedlich und hängt zudem von der Anzahl der Mitglieder im Haushalt ab.
Deutschland ist dabei in sieben Mietzonen eingeteilt, von der günstigsten Zone 1, zu der zum Beispiel Thüringen gehört bis zu München in der teuersten Zone 7.
Was bedeutet die dynamische Anpassung?
2023 bekommen vermutlich gerade die Haushalte, die derzeit knapp über der Grenze liegen, ab der Wohngeld beansprucht werden kann, besonders hohe Steigerungen ihrer Leistungen.
Im Schnitt dürfte die Erhöhung bei rund 15 Prozent liegen.
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Dr. Utz Anhalt ist Buchautor, Publizist, Sozialrechtsexperte und Historiker. 2000 schloss er ein Magister Artium (M.A.) in Geschichte und Politik an der Universität Hannover ab. Seine Schwerpunkte liegen im Sozialrecht und Sozialpolitik. Er war wissenschaftlicher Mitarbeiter bei Dokumentationen für ZDF , History Channel, Pro7, NTV, MTV, Sat1.