Tafeln können Nachfrage nicht decken

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Viele Menschen in Armut, Hartz IV und Grundsicherung sind auf das Lebensmittelangebot der Tafeln angewiesen. Diese füllen ehrenamtlich eine offensichtliche Lücke, welche durch die Unterversorgung wegen zu geringer Regelsätze entsteht. Wegen der pandemiebedingten Lieferengpässe, Kontaktbeschränkungen und Preissteigerungen ist die Nachfrage nach dem Angebot der Tafeln gestiegen. Aber die Versorgung fällt den Tafeln immer schwerer.

Die Tafeln existieren, weil der Sozialstaat versagt

Vor kurzem hatte eine Studie gezeigt, dass immer mehr Aufgaben des Sozialstaates durch unbezahlte Ehrenamtler übernommen werden müssen. Dazu gehören auch die Tafeln in Deutschland. Diese hatten seit Beginn der Corona-Pandemie und des Lockdowns außerdem damit zu kämpfen, dass viele Helfer wegen der Kontaktbeschränkungen zuhause blieben, während die Nachfrage stieg. Gleichzeitig konnten aber auch viele Betroffene nicht mehr auf die Angebote zurückgreifen und verloren so nicht nur eine wichtige Lebensmittelquelle, sondern zum Teil auch soziale Anbindung.

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Corona-Hilfen richten sich an die Mittelschicht

Angesichts der steigenden Inflation, der steigenden Lebensmittel- sowie Strom- und Gaspreise steigt die Nachfrage immer weiter. Die Tafeln können diese häufig gar nicht decken und haben lange Wartelisten mit Menschen, die auf einen Berechtigtenausweis warten.

Die sozialpolitischen Corona-Maßnahmen richteten sich unterdessen bisher im Wesentlichen an die Mittelschicht. Zwar nimmt die Einkommensungleichheit aufgrund der Sicherungssysteme in der Corona-Krise ab,  doch das liegt daran, dass der Mittelschicht bei Einkommensausfällen geholfen wird, während Menschen in Armut, Hartz IV und Grundsicherung zu ihren viel zu geringen Regelsätzen nur punktuelle Extrahilfen erhalten. Dabei hat nicht erst die Krise eindrücklich gezeigt, dass der realistische Bedarf weit über den aktellen Regelsätzen liegt.

Bild: Andrii / AdobeStock

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