Ein handfester Skandal ereignete sich in Nordrhein-Westfälischen Hamm. Ein Hartz IV Bezieher wurde aus dem Poco Möbelhausses geworfen. Das Anliegen des Kunden war sich Möbel zu kaufen. Ein Auftragsschein des Jobcenters verriet ihn als Hartz IV Bezieher.
Von Rabattaktion ausgeschlossen
Endlich war alles geregelt. Ein Hartz IV Bezieher fand für sich und seinen Sohn eine kleine neue Wohnung in seiner Heimatstadt Hamm. Weil der Betroffene mittellos ist, wurde einem Antrag seitens des Jobcenters stattgegeben. Da das Jobcenter einen Rahmenvertrag mit dem Möbelhaus Poco schloss, ging der Mann in das Möbelgeschäft, um die ersten Einrichtungsgegenstände zu erwerben. Dafür bekam er einen Auftragsschein von der Behörde. Doch was der 44Jährige dann erlebte, war ein Schock. Denn statt Möbel kaufen zu können, wurde er einfach rausgeworfen.
An jenem Tag lief eine Rabattaktion. 20 Prozent gab es auf alle Einrichtungsgegenstände in der Poco-Filiale in Bergkamen. Doch als “Kunde” des Jobcenters war der Mann hiervon ausgeschlossen. Ein Mitarbeiter des Geschäfts verwies den Mann so, dass es andere Kunden mitbekamen. „Und das nicht dezent, sondern so, dass es fünf, sechs Kunden in der Nähe mitbekamen“, berichtet der Vater gegenüber “Der Westen”.
Jobcenter kritisiert diskriminierendes Verhalten
Gegenüber dem „Westfälischen Anzeiger“ kritisierte eines Pressesprecherin des zuständigen Jobcenter das diskriminierende Verhalten der Poco-Filiale: „Zu sagen, Sie werden nicht bedient, weil Sie vom Jobcenter kommen, ist absolut diskriminierend“. Zudem hätte der Betroffene selbst von der Rabattaktion nicht profitiert, da das Jobcenter eh die Kosten übernommen hätte, so die Sprecherin.
Doch ganz unschuldig ist die Behörde an dem Vorfall auch nicht. Auf dem Auftragsschein waren nicht alle benötigten Möbel angekreuzt, so das einige Einrichtungsgegenstände der Betroffene hätte selbst bezahlen müssen. Auch ist zu kritiseren, warum dem Antragsteller kein Geld für den Kauf überwiesen wurde. Der Auftragsschein selbst macht den Kunden als “Hartz IV Empfänger” kenntlich.
Poco-Markt bedauert Vorfall
Ein Sprecherin des Poco-Marktes bedauerte das Verhalten der Filiale. „Poco möchte niemanden diskriminieren“, betonte Sprecherin Alexandra Gryta. Der Vorfall sei zudem auch deshalb unerfreulich, da Poco extra günstige Möbel für Menschen anbietet, die über wenig Geld verfügen. Die Mitarbeiter sollen deshalb nun besser geschult und sensibilisiert werden, hieß es weiter.
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