Ferienjobs bei Hartz IV lohnen sich wieder

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Die Linke: Ferienjobs bei Hartz IV lohnen sich erstmals wieder. Neues Gesetz erlaubt Schülern 1.200 Euro in den Sommerferien anrechnungsfrei zu behalten

(09.07.2010) DIE LINKE begrüßt, dass sich erstmals seit Einführung von Hartz IV Ferienjobs auch für betroffene Jugendliche lohnen. Bisher wurden Kinder aus Bedarfsgemeinschaften mit in die finanzielle Haftung ihrer Eltern genommen. Einkommen über 100 Euro wurde bei ihnen genauso im Regelsatz der Familie angerechnet wie bei den Erwachsenen. „Diese entmutigende und diskriminierende Sonderbehandlung ist vor den Sommerferien erstmals gelockert worden – ein längst überfälliger Schritt hin zu mehr sozialer Gerechtigkeit“, erläutert Dagmar Trenz, jugendpolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE im Regionalverband. Jetzt dürften Jugendliche 1.200 Euro verdienen, ohne dass dieses Geld auf die Regelleistung angerechnet werde. Weiterhin bestünden jedoch für Kinder aus Familien im Hartz-IV-Bezug besondere gesetzliche Regelungen, vor allem müsse der Hinzuverdienst bei der Arge angegeben werden.

Ein Kind aus einer Familie, die keine Sozialleistungen beziehe, könne jährlich 7.680 Euro ohne Abzug hinzuverdienen. Dies gelte jedoch nicht für Schüler, deren Eltern auf Arbeitslosengeld II angewiesen sind.

Sich in den Ferien etwas dazuverdienen, um sich ein Fahrrad oder einen Computer leisten zu können oder um auch mal eine Reise zu machen, all dies sei für die meisten Schülerinnen und Schüler heutzutage eine Selbstverständlichkeit. Dabei sammelten sie wertvolle persönliche wie auch berufliche Erfahrungen, die ihnen später bei der Suche nach einem Praktikum oder Ausbildungsplatz auch helfen könnten.

"5 1/2 Jahre lang hat man Jugendlichen aus armen Familien damit beigebracht, dass es sich für sie kaum rechnet, wenn sie einer Beschäftigung nachgehen. Damit wurden sie gegenüber Gleichaltrigen deutlich benachteiligt und ihnen Chancen genommen", kritisiert Dagmar Trenz, von den LINKEN. Nach mehrfachen Anträgen der LINKEN im Bundestag, die von den anderen Parteien stets abgelehnt worden waren, entdeckte die SPD in der Opposition ihr soziales Gewissen gegenüber den jungen Menschen und pochte selbst auf eine Änderung der Anrechnung von Ferienjobs bei Hartz IV. Die Bundesregierung reagierte schließlich auf den Druck und änderte das Gesetz mit Wirkung zum 1. Juni. (PM)

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