Den Erwerbslosenzentren in Nordrhein-Westfalen werden Fördergelder ab Oktober 2008 gestrichen
Ab Oktober 2008 will die Nordrhein-Westfälische Landesregierung den Förderbeitrag für die Erwerbslosenzentren streichen. Damit besteht die Gefahr, dass ab diesem Zeitpunkt keine Beratung zum Arbeitslosengeld II für Hartz-IV Betroffene stattfinden kann. Betroffen sind rund 75 Arbeitslosenzentren und Beratungsstellen, die nur noch bis zum Septmber 2008 gefördert werden sollen. Bisher haben diese "Arbeitslosenzentren" Gelder aus dem EU- Sozialfonds erhalten. Insgesamt werden die Beratungs- und Hilfezentren mit rund 4, 1 Millionen Euro im Jahr gefördert. Doch der NRW-Arbeitsminister Karl-Josef Laumann von der CDU sieht augenscheinlich die ehrenvolle Arbeit nicht gern. Arbeitsminister Karl-Josef Laumann will nicht kürzen, sondern die Fördergelder gleich auf null setzen. Laumann begründet seine Entscheidung damit, dass in naher Zukunft weniger EU-Gelder aus dem Sozialfonds zur Verfügung steht.
Hilfe von der Arge statt Erwerbslosenzentren?
Nach Ansicht des Arbeitsministeriums sollen sich ab Oktober 2008 die Erwerbslosen bei den Argen Hilfe suchen. Das erste Problem: die Parteilichkeit der Ämter. Das zweite Problem besteht darin, dass die Beratungszentren nicht nur für Hartz IV Empfänger eine geeignete Anlaufstelle sind. Auch Rentner, chronisch kranke Menschen und Familien wenden sich an die Beratungseinrichtungen. Für diese Menschen wird es in Zukunft fast keine Möglichkeit mehr geben, sich ausreichend Informationen und Hilfe zu besorgen.
Der Leiter des Arbeitslosenzentrums in Mönchengladbach sieht mit Besorgnis in die Zukunft: "Wir werden unsere Einrichtungen in dieser Form, ohne Barrieren und mit der hohen Akzeptanz, die wir erreicht haben, nicht aufrechterhalten können. Eine große Gruppe von Menschen wird ohne Beratungsmöglichkeiten dastehen" und hofft dennoch auf eine Revidierung der Entscheidung. Ein Lichtblick gibt es, es findet eine nochmalige Prüfung der Entscheidung statt; dabei könnte festgestellt werden, dass die ARGEN mit den überhäuften Anfragen überfordert sind und damit Mehrausgaben in Millionenhöhe entstehen. Ein Argument, dass vieleicht noch umstimmen kann. Die Hoffnung stirbt bekanntlich immer zuletzt..(gr, 09.03.07)
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