Neues BA-Vorstandsmitglied will regelrechte Belagerung von Hartz IV Familien
01.02.2016
Eine regelrechte „Belagerung“ von Eltern, die Hartz IV beziehen müssen, will das neue Vorstandsmitglied der Bundesagentur für Arbeit (BA), Detlef Scheele, durchsetzen. Gleich zu Beginn seiner Tätigkeit stellt Scheele damit alle Mütter und Väter unter Generalverdacht, nicht arbeiten gehen zu wollen.
Den höchsten Anteil der Eltern, die Hartz IV beziehen müssen, stellen Alleinerziehende Mütter. Die Betroffenen befinden sich meist in äußerst prekären Situationen, weil sie die Aufgaben einer Familie mit oft mehreren jungen Kindern allein bewerkstelligen müssen. Das neue Vorstandsmitglied der BA Scheele, will nun diese Menschen mit „Belagerungen“ zusätzlich drangsalieren. So will Scheele sogenannte „beschäftigungsfördernde Maßnahmen“ und ständige Hausbesuche installieren. "Kinder müssen erleben, dass ihre Eltern mit oder vor ihnen aufstehen, dass es normal ist, aus dem Haus und zur Arbeit oder zur Schule zu gehen. Notfalls sind dafür Hausbesuche nötig", sagte Scheele der "Süddeutschen Zeitung" (Montagsausgabe). Ferner formulierte Scheel, dass er so eine „Vererbung von Langzeitarbeitslosigkeit“ verhindern wolle.
Unterdessen stellte ein alleinerziehender Vater und Mitglied der Erwerbsloseninitiative Leipzig einen Strafantrag wegen Beleidigung und Volksverhetzung, da der Eindruck vermittelt würde, die betroffenen Menschen würden freiwillig in den teilweise ärmlichen Verhältnissen leben wollen. Zudem werde unterstellt, dass alle Betroffenen pauschal keine Lust hätten, arbeiten zu gehen. (sb)
Bild: dirkkoebernik – fotolia
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