Immer mehr Hartz IV Aufstocker verschuldet

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Immer mehr Menschen in Deutschland verschulden sich. 6,7 Prozent derjenigen, die eine Schuldnerberatungsstelle aufsuchten, waren laut dem statistischen Bundesamt, sogenannte Aufstocker. Die Betroffenen müssen trotz regulärer Arbeitsstelle mit Hartz IV-Leistungen aufstocken, um nicht unter das Existenzminimum zu fallen. Das Konträre: Nur etwa 3 Prozent aller sozialversicherungspflichtigen Beschäftigen sind Aufstocker.

Im Durchschnitt hatte jeder betroffene Schuldner einen Minusbetrag von 37.992 Euro aufzuweisen. Zum Vergleich: Bei allen anderen Schuldnern sind es durchschnittlich 34.500 Euro. Besonders schlimm sei es in Berlin. Dort müssen etwa 8 Prozent der Aufstocker eine Beratungsstelle für überschuldete Haushalte aufsuchen.

Etwa 28 Prozent der verschuldeten Aufstocker gaben an, sie könnten aufgrund der prekären Beschäftigung die Schulden nicht zurückzahlen. Ein Viertel der Betroffenen sagte, die Schulden hätte sich erst mit dem zu niedrig bezahltem Job angehäuft.

Warum ist hier die Schuldengefahr so hoch? „Anschaffungen wie Kühlschränke, Urlaube oder ein Auto müssen immer auf Kredit angeschafft werden“, sagt Tobias Müller, von der Schuldnerberatung. Auch würden Viele versuchen, ihren alten Lebensstil irgendwie aufrecht zu erhalten. Wer ohne Job Hartz IV erhält, hat mindestens die Möglichkeit, einmalige Beihilfe zu erhalten. „Das haben Aufstocker nicht, obwohl ihnen oft nicht mehr Geld zur Verfügung steht“, so Müller. (sb)

Bild: Gina Sanders/fotolia

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