Tellerwäscher bleibt Tellerwäscher, Millionär bleibt Millionär
Wer in Deutschland Vermögen hat, der ist kaum in Gefahr, arm zu werden – wer arm ist, hat immer weniger Chancen aufzusteigen. 13,4 Millionen Menschen haben weniger als 60 % des mittleren Einkommens der Bevölkerung, diese Armutsschwelle lag 2016 bei 1033 Euro pro Person. Die Zahl dieser von Armut Gefährdeten nimmt zu.
Soziale Kluft
Die soziale Kluft verfestigt sich gerade bei den ganz niedrigen und den ganz hohen Einkommen. Es wird immer schwieriger, vom Geringverdiener in die Mittelschicht aufzusteigen, und wer zu den 10 % der Reichsten gehört, kann immer weniger materiell absteigen.
Markus Grabka vom Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung sagt: „Individuelle Auf- und Abstiege finden immer weniger statt.“
Konzentrierter Reichtum
Der fünfte Armuts- und Reichtumsbericht der Bundesregierung zeigt: Die obersten 10 % der Haushalte besitzen mehr als 60 % des gesamten Nettovermögens, die Haushalte der unteren Hälfte nur ein Prozent.
Dabei sind Multimillionäre und Milliardäre in dieser Statistik nicht einmal gesondert erfasst, und wären sie erfasst, sehe das Ergebnis vermutlich noch viel deutlicher aus. Die ärmsten 40 % der Verdiener haben so gut wie gar kein Vermögen oder sogar Schulden.
Alleinerziehende gefährdet
Bei zwei Erwerbstätigen in einem Haushalt ist das Armutsrisiko gering, am größten ist es bei Alleinerziehenden, die in Teilzeit oder prekären Jobs arbeiten.
Wo zwei Personen pro Haushalt erwerbstätig seien, zeige sich ein verschwindend geringes Armutsrisiko. Am ehesten tangiert seien davon die Alleinerziehenden, die oft Teilzeit oder in prekärer Beschäftigung arbeiten. (Dr. Utz Anhalt)
Bild: eranicle -fotolia
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