Immer weniger Fördermittel für Hartz IV-Bezieher

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Staatliche Fördermittel für Qualifizierung und Weiterbildung von Hartz IV-Beziehern werden immer mehr gekürzt

08.07.2014

Seit 2010 wurden die staatlichen Fördermittel für die Qualifizierung und Weiterbildung von Hartz IV-Beziehern um rund ein Drittel gekürzt. Das ergab eine Anfrage der Linkspartei im Hinblick auf Angaben der Bundesregierung und der Bundesagentur für Arbeit (BA). Insgesamt werde es für Hartz IV-Betroffene immer schwerer, auf dem ersten Arbeitsmarkt Fuß zu fassen.

Immer weniger Hartz IV-Bezieher finden einen Job auf dem ersten Arbeitsmarkt
Während im Jahr 2010 noch 853 Millionen Euro vom Bund zur Verfügung gestellt wurden, waren im vergangenen Jahr nur noch 576 Millionen Euro für die Qualifizierung und Weiterbildung von Hartz IV-Beziehern vorgesehen. Im gleichen Zeitraum sei die Zahl der Hartz IV-Bezieher aber nur um 8,4 Prozent gesunken, so die Zeitung. Zudem würden immer weniger Hartz IV-Bezieher eine berufliche Weiterbildungsmaßnahme beginnen. Die Zahl sank von 225.000 im Jahr 2010 auf 149.000 (2013).

Dass die Hürden auf dem ersten Arbeitsmarkt für Hartz IV-Bezieher immer größer werden, zeigt auch die sinkende Zahl derer, die nach längerer Erwerbslosigkeit eine reguläre Arbeitsstelle finden. So fanden im vergangenen Jahr nur noch etwa 170.000 ehemalige Hartz IV-Bezieher eine Beschäftigung auf dem ersten Arbeitsmarkt, während es 2010 noch rund 251.000 waren.

„Angeblich will die Regierung den Langzeitarbeitslosen mit einer Mindestlohnausnahme helfen. Zugleich hält sie aber am arbeitsmarktpolitischen Kahlschlag der letzten Jahre fest. Das ist scheinheilig", kritisierte Sabine Zimmermann, Arbeitsmarktexpertin der Linken, gegenüber dem Blatt. An der beruflichen Weiterbildung von Erwerbslosen dürfe nicht gespart werden, da eine weitere Qualifizierung die Chancen auf eine dauerhafte Beschäftigung enorm erhöhe, so Zimmermann. (ag)

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