Hartz IV: Zunahme der Attacken gegen Jobcenter-Sachbearbeiter?

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Beamtenbund beklagt Zunahme der Attacken gegenüber Beamten

Nach Angaben des Deutschen Beamtenbundes haben die verbalen und körperlichen Attacken auf Mitarbeiter von Behörden zugenommen. Immer häufiger seien Beamte im öffentlichen Diensten den Agressionen von Unzufriedenen ausgesetzt. Zum Teil hätte dies schlimme Folgen. Belegen ließ sich dies bislang allerdings nicht.

Ein Gefühl dass die Gewalt zugenommen hat

Sachbearbeiter würden verletzt oder sogar getötet, da ihnen blanker Hass entgegen schlagen würde. Viele hätten nach einer Attacke Angst ihren Beruf weiter nachzugehen, so der Bund. Fälle solcher Aggressionen, Bedrohungen, körperlicher Gewalt oder Vandalismus würden in den letzten Jahren zunehmen.

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„Es hat auf jeden Fall zugenommen. Eine Studie soll nun eine Datengrundlage schaffen“, sagt der Landesvorsitzende des Deutschen Beamtenbundes Hessen, Heini Schmitt. Denn bislang liegen keine gesicherten Daten vor. Es sei es nur ein Gefühl, dass die Gewalt zugenommen habe.

Studie soll “Gefühl” mit Daten füttern

Die Uni Gießen hat eine anonyme Befragung unter Beamten durchgeführt. Allerdings nicht nur bei Jobcenter-Mitarbeitern, sondern alle Beschäftigten im öffentlichen Dienst. Rund 44.000 Teilnehmer in Hessen nehmen an der Studie derzeit teil. Die ersten Ergebnisse sollen im Januar vorgestellt werden.

Vor allem Jobcenter-Mitarbeiter betroffen

Laut der Dienstleistungsgewerkschaft Verdi seien aber vor allem Jobcenter-Mitarbeiter von Angriffen der Kunden betroffen. Es würden immer mehr Pöbeleien und Vandalismus geschehen. Laut subjektiver Wahrnehmung nehmen zudem körperliche Übergriffe in den Jobcentern zu. Quantifizieren lasse sich dies jedoch nicht.

Hartz IV an der Gewalt Schuld?

Demnach existieren bislang keine gesicherten Daten. Die Studie wird allerdings nicht nach den Gründen forschen. Vielmehr stehen die Erlebnisse der Behördenmitarbeiter im Fokus. Unserer Auffassung nach sind die verzweifelten Lagen vieler mitverantwortlich. Wer als Betroffener kein Geld bekommt, um die größte Not zu überstehen, resigniert oder geht in den Angriff über.

Rechtfertigen lassen sich gewalttätige Übergriffe nicht. Allerdings muss die Politik dafür Sorgen, dass Hartz IV Beziehenden gegenüber humaner und würdevoller begegnet wird. Auch sollte dafür gesorgt werden, dass die ALG II-Regelleistungen den tatsächlichen Bedarf abdecken. Dann nehmen auch die Angriffe in den Jobcentern wieder ab, sofern denn die Studie eine Zunahme der Übergriffe bestätigt.

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