Durch hohen Ölpreis mehr Arbeitslosigkeit

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Zehntausende Jobs sind in Gefahr, wenn der Ölpreis weiter ansteigt. Kommt eine neue Welle der Massenarbeitslosigkeit auf uns zu?

Man merkt es überall; Die Menschen klagen über zu hohe Spritpreise an den Tankstellen in Deutschland. Diie weitreichenden Folgen, die nicht nur den normalen Endverbraucher zu schaffen macht, wird man erst auf dem zweiten Blick erkennen. Schon jetzt warnen zahlreiche Wirtschaftswissenschaftler davor, dass das Ende der Preissteigerungen an den Tankstellen noch längst nicht erreicht ist. Im Gegenteil, drastische Preissteigerungen werden die Verbraucher in der Zukunft zum Umdenken bewegen müssen. Eines ist schon jetzt sicher: die Welt wird sich in den nächsten zehn Jahren massiv durch die extremen Ölpreissteigerungen verändern.

Zehntausende mittelständische Betriebe warnen seit geraumer Zeit davor, dass sie akut in ihrer Existenz bedroht sind. Durch die steigenden Ölpreise erhöhen sich auch die Transportkosten. Diese wiederum machen sich beim Verbraucher bemerkbar. Martin Wansleben von der Deutschen Industrie- und Handelskammer sagte in einem Interview: "Die aktuelle Ölpreisentwicklung könnte rund 0,5 Prozent des Wachstums kosten". Hinter dieser Prognose verbirgt sich jedoch noch folgendes: "Das sind rein rechnerisch 150.000 bis 200.000 Arbeitsplätze", so Wansleben.

Allein im Verkehrs- und Logistiksektor sowie im Baugewerbe rechnen Experten vor, stehen derzeit 5600 Unternehmen vor dem Aus. Insgesamt bangen 15.000 Unternehmer aufgrund der hohen Ölpreise damit, dass der Betrieb aus diesem Grund aufgegeben werden muss.

Auf die aktuellen Ereignisse scheint die Politik nur gelehmt zu reagieren. Man zeigt sich wie immer betroffen und an manchen Stellen auch erbost, aber ändern wolle man freilich nichts. Obwohl ganz klar das folgende Ausmaß analysiert werden kann wird nichts getan. So sagte Wirtschaftsminister Michael Glos (CSU) gegenüber dem Handelsblatt: "Die Hauptgefahr besteht darin, dass Preissteigerungen, die wir jetzt bei Einzelprodukten beklagen, in einen breit angelegten Inflationsprozess münden. Das wäre in der Tat die schlimmste Folge". Doch staatlichen Hilfen will man nicht leisten. So sagte Glos weiter: "Grundsätzlich könne die Bundesregierung wenig gegen die Preisexplosion auf den Energiemärkten ausrichten". So will man dann auch nicht die Mineralölsteuer senken, da dies "Augenwischerei" sei. Auch der Bundesfinanzminister Peer Steinbrück hält dagegen und will nichts von staatlichen Subvensionen wissen. So sagte Steinbrück auf einem Treffen der Finanzminister der europäischen Länder: "Ich sehe keinen Sinn darin, mit Steuersubventionen zu manövrieren". Die Gefahr sei zu groß, dass die Unternehmen die steuerlichen Begünstigungen nicht weiter geben würden.

So will man anscheinend nichts unternehmen und am Besten darauf warten, dass sich alles von selbst regelt. Doch das Problem wird sich nicht ändern, sondern eher verschärfen. Ob dann noch etwas verändert werden kann, ist fraglich. (09.07.2008)

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