Rente: SPD will die 13. Monatsrente

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In deutschen Nachbarlรคndern ist eine zusรคtzliche Monatsrente bereits Wirklichkeit. Jetzt fordern auch hierzulande Politiker eine 13. Monatsrente? Wer steckt hinter dieser Idee, was soll eine solche Auszahlung bewirken, und wie groรŸ ist die Wahrscheinlichkeit, dass sie eingefรผhrt wird. Das erklรคren wir in diesem Beitrag.

Vorbilder sind Schweiz und ร–sterreich

In ร–sterreich gibt es nicht nur eine 13. Monatsrente. Dort wird die Rente sogar 14mal ausgezahlt: im April und September bekommen Rentner hier jeweils die doppelten Bezรผge. In der Schweiz wird eine 13. Rente gezahlt.

Innerhalb der Europรคischen Union gibt es eine zusรคtzliche Monatsrente auch in Griechenland, Italien,. Spanien und Portugal.

Rentenexperte sieht Vorteile der zusรคtzlichen Rente

Der Rentenexperte und Rechtsanwalt Peter Knรถppel erlรคutert, welche Vorteile eine 13. Monatsrente in seinen Augen hรคtte: โ€žDie Binnenkaufkraft wรผrde massiv steigen und die Altersarmut sinken. Viele Rentner hรคtten einfach mehr Geld in der Tasche und kรถnnten sich auch mal Zusatzausgaben, wie einen Gaststรคttenbesuch, Kino, Theater oder Geschenke fรผr die Kinder leisten. Fรผr viele ein Traum.โ€œ

Sozialdemokraten wollen die 13. Monatsrente

Politiker aus der SPD fordern eine 13. Monatsrente in Deutschland, dabei handelt es sich um Mitglieder, die dem Seeheimer Kreis angehรถren. Es handelt sich also nicht um den linken Flรผgel der Partei, sondern innerhalb der SPD um eine konservativ ausgerichtete Gruppe. Ihre Sprecherin ist Katja Bรถhler. Sie war zuvor Staatssekretรคrin im Wirtschaftsministerium in Thรผringen.

Wie hoch wรคren die Kosten?

Der Rentenexperte rechnet vor, wie teuer eine solche zusรคtzliche Rente wรคre: โ€žDiese wรผrde rund 27 Milliarden Euro kosten. Wenn man die eine Billion Sonderschulden der โ€žneuenโ€œ Bundesregierung dagegen betrachte, wรคren 27 Milliarden Euro eine vergleichsweise geringe Summe.โ€œ

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Warum fordern die SPD-Politiker die 13. Monatsrente?

Es ist kein Zufall, dass gerade Politiker aus Thรผringen eine zusรคtzliche Rente fordern. Denn erstens sind bundesweit die Renten in Thรผringen am niedrigsten, und zweitens ist ein Drittel der Thรผringer รคlter als 65 Jahre. Altersarmut ist also in diesem Bundesland ein dringendes Problem โ€“ allerdings sind auch die Lebenshaltungskosten und die Mieten niedriger als in westlichen Bundesรคndern.

Knรถppel erklรคrt: โ€žDie massive Teuerung der letzten Jahre hat dieย  Thรผringer Rentenbezieher schwer und massiv getroffen. Die kommende Rentenerhรถhungen reichen nicht aus, so Frau Bรถhler. Deshalb forderte sie die 13. Monatsrente als Sofort-MaรŸnahme.โ€œ

Die Rentenerhรถhung reicht nicht

Zwar steigen die Renten im Juli 2025 um 3,74 Prozent. Das wird aber, laut Knรถppel, teilweise โ€žwieder durch gestiegene Kosten und Beitrรคge zur KV und Pflege aufgefressen.โ€œ Die zusรคtzliche Rente wรผrde hier eine deutliche Entlastung bringen.

Wie realistisch ist die 13. Monatsrente?

In den Sondierungsgesprรคchen der zukรผnftigen Bundesregierung aus CDU / CSU und SPD ist keine Rede von einer zusรคtzlichen Monatsrente. Auch in รถffentlichen Diskussionen รผber eine mรถgliche Rentenreform spielt eine 13. Monatsrente keine groรŸe Rolle.

CDU / CSU und SPD haben sich geeinigt, das Rentenniveau auch in Zukunft auf 48 Prozent zu stabilisieren. Dafรผr sollen Milliarden Euro am Kapitalmarkt angelegt werden, und daraus sollen Zuschรผsse fรผr die Rentenversicherung ab den 2030er Jahren finanziert werden.

Um dieses Rentenniveau zu halten, wรคre eine zusรคtzliche Rente eine Mรถglichkeit. Bisher deutet jedoch nichts daraufhin, dass die nรคchste Bundesregierung diese Option ernsthaft in Betracht zieht.