NIUS und die Bürgergeld-“Berechnung” die nicht wütend machen kann

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NIUS will mit einer merkwürdigen offenbar Stimmung mit falschen Berechnungen gegen Bürgergeldempfänger machen. Wenn man aber weiter denkt, wird deswegen kein Geringverdiener wütend – dank ergänzender Sozialleistungen.

Der Nius Artikel, den wir explizit nicht verlinken wollen, ist unter folgender Adresse zu finden: www.nius.de/Politik/5000-euro-mit-buergergeld-diese-rechnung-macht-jeden-wuetend-der-arbeiten-geht/dff814bf-5d8f-4c8b-a3ab-dbdd4e2aeccf (URL kopieren, um den Artikel aufzurufen).

1. Die Berechnung von NIUS

  • Regelbedarfe, Miete und Heizkosten passen soweit
  • die Krankenversicherung sollte nicht einbezogen werden, diese muss ein Arbeitnehmer auch nicht vom Netto bezahlen
  • Entlastungen aus dem BuT-Paket können in diesem Fall bis zu einem Brutto von 6400€ in Anspruch genommen werden – machen daher im Vergleich keinen Unterschied
  • Es kommen je Kind 20€ Kindersofortzsuchlag hinzu, das wurde übersehen.

Somit ergibt sich ein Bedarf von 4383€.

Da die Familie 1000€ Kindergeld erhält, das als Einkommen angerechnet wird, ergeben sich 3383€ Bürgergeld – gemeinsam mit dem Kindergeld dann 4383€ Haushaltseinkommen. In der Tabelle siehe Spalte “0€”

2. Vergleich mit 1000€ Brutto

Mit einem Midijob mit einem Brutto von 1000€ ergibt sich ein ein ergänzender Bürgergeldanspruch von 2836€ zum Netto von 875€ und dem Kindergeld.
In der Haushaltskasse sind dann 4711€.
Damit hat die Familie dann 328€ mehr als ohne Arbeit.

3. Vergleich mit 2000€ Brutto

Mit 2000€ Brutto (37 Wochenstunden Mindestlohn) = 1606€ Netto hat die Familie nichts mehr mit dem Jobcenter zu tun, sondern bekommt 1288€ Wohngeld und 1000€ Kinderzuschlag.
In der Haushaltskasse sind dann 4894€.
Damit hat die Familie 511€ mehr als ohne Arbeit.

4. Vergleich mit 3000€ Brutto

Mit 3000€ Brutto (17,32€/Std bei Vollzeit) = 2345€ Netto hat die Familie Anspruch auf 1089€ Wohngeld und 959€ Kinderzuschlag.
Insgesamt sind dann mit dem Kindergeld 5393€ in der Haushaltskasse.
Damit hat die Familie 1010€ mehr als ohne Arbeit.

Fazit

Warum sollte sich jemand ärgern, wenn
1000€ Brutto 328€ mehr in die Kasse bringt
2000€ Brutto 511€ mehr in die Kasse bringt
3000€ Brutto 1010€ mehr in die Kasse bringt?

Ärgerlich ist vielmehr, dass viele Familien nichts von ihren ergänzenden Ansprüchen wissen.

Anspruch auf Entlastungen auch bei höherem Einkommen

Wenn man das Einkommen weiter erhöht, wird deutlich, dass selbst bei 6400€ Brutto noch Leistungen zustehen und dass selbst dann die Kosten fürs Schul-Mittagessen, der Teilhabebedarf, das Schulbedarfspaket,… und die Gebühren für die KITA noch übernommen werden.

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Ist das Bürgergeld besser als Hartz IV?

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