Kurt Beck sieht Grenze der Zumutbarkeit erreicht

Lesedauer 2 Minuten

Kurt Beck sieht Grenze der Zumutbarkeit erreicht. Will er etwa das Handtuch werfen?
Eine Leserkommentar von Claude Michael Jung

Will er etwa das Handtuch werfen? Quasi als nachweihnachtlichen Rülpser und vor allem um Edmund Stoiber und seiner schönen Widersacherin nicht alleine das Weihnachstsloch zu überlassen verkündete der pfälzer Häuptling Kurt Beck in der Zeitung "Die Welt" das bestimmte Grenzen der Belastbarkeit besser nicht überschritten werden sollten.

Die letzten Mohikaner der an Mitgliederschwindsucht leidenden SPD erschraken sich fast zu Tode bei dem Gedanken, dass ihre Belastung auf dem Chefsessel auch schon wieder das Handtuch werfen könnte. Doch weit gefehlt, Kurt Beck sieht im Gegensatz zu großen Teilen der erwerbslosen Bevölkerung in seiner Person gar keine Zumutung. Auch denkt Beck noch nicht daran die SPD Parteibrücke für Andrea Nahles oder gar den Leichtmatrosen von der Saar Heiko Maas zu räumen. Beck sprach sich lediglich dafür aus die kommenden Zumutungen und Belastungen für das gemeine Volk etwas zu verlangsamen. Das Tempo soll nach Meinung der Mainzer Tollität aus den Reformen herausgenommen und das Land mit wesentlich geringerem Tempo an die Wand gefahren werden. Zwar soll der große Crash nicht vermieden werden, der Totalschaden soll lediglich etwas später als derzeit geplant über uns kommen.

Die Gesundheitsreform muss zwar kommen, allerdings erst nach der dritten, vierten oder fünften Verlängerung, dann aber muss das Elfmeterschießen die Entscheidung bringen. Ulla Schmidt im Tor gegen den Rest der Republik. Neue Akzente, was die noch anstehenden Arbeitsmarktreformen anbelangt, will der Bock, pardon der Beck obendrein auch noch setzten. "Da wird noch manches hinzugefügt werden müssen. Wir brauchen so etwas wie einen sozialen Arbeitsmarkt, um die Leute, die wir ansonsten nicht unterbringen können, zu integrieren", posaunte er aus. Was damit gemeint ist behielt Beck allerdings für sich und gibt somit Anlass zu Spekulationen.

So könnten etwa Hartz IV Empfänger künftig mit dem Narrhallamarsch beim Betreten der ARGEn begrüßt werden. Denkbar ist auch das abgehängte Prekariat von Hygieneberatern fit für ein erfülltes Arbeitsleben machen zu lassen, sauber gewaschen und anständig frisiert sollte man doch wenigstens nach der Schicht in der städtischen Wärmestube oder in der Suppenküche erscheinen. Das Kurt Beck unter seiner Ankündigung einen sozialen Arbeitsmarkt schaffen zu wollen, die Einführung der Arbeitspflicht für alle, sprich Zwangsarbeit meinen könnte, vermutet dagegen ein angesehener SPD Forscher. Der Experte für neue sozialdemokratische Gehirnakrobatik Dr. Kurt Eumel-Einfach von der Universität Bad Overkill ist sich sicher, dass diese Arbeit für alle auch kommen werde. "Sozial, ganz Sozial wird sie natürlich sein, denn in der SPD hat der Mensch Vorfahrt und Sozial wird hier immer noch groß geschrieben und ab heute auch noch dick unterstrichen", sprach´s und legte Narrenkappe und Pappnase beiseite. (Au, den 28. Dezember 2006)

Lesen Sie auch:
Hartz IV: Wer braucht einen Job? Ab zu Kurt Beck!
Wo sind die Kurt Beck Jobs geblieben?
Hartz IV: Klassenfahrtskosten werden übernommen

Ist das Bürgergeld besser als Hartz IV?

Wird geladen ... Wird geladen ...