Angesichts der drastisch steigenden Energiepreise insbesondere beim Gas und der pandemie- und infaltionsbedingten Preissteigerung bei Lebensmitteln, die durch den Energiekostenanstieg ebenfalls weiter steigen wird, fordert der Sozialverband VdK einen Energiepreisdeckel, eine Anhebung des Wohngeldes sowie eine Streichung der Mehrwertsteuer fรผr Lebensmittel. Die Regelsรคtze von Hartz IV und Grundsicherung kรถnnten die Mehrkosten nicht decken, insbesondere angesichts der verfassungswidrig niedrigen Erhรถhung fรผr das kommende Jahr.
Anstieg der Strom- und Gassperren befรผrchtet
Viele Betroffene stรผnden in diesem Winter vor der Frage โEntweder etwas Ordentliches essen oder in einer warmen Wohnung lebenโ, sagte Verena Bentele, Prรคsidentin des VdK. Darum mรผsse jetzt schnell gehandelt werden. Beispielsweise durch einen Einmalzuschuss fรผr Haushalte in Armut. Denn allein im letzten Jahr drehten die Versorger 230.000 Haushalten den Strom ab. Bereits kleine Zahlungsrรผckstรคnde von 100 Euro kรถnnen zu einer solchen Stromsperre fรผhren. Etwa 24.000 Haushalten wurde das Gas abgedreht โ diese Zahl dรผrfte in diesem und dem kommenden Jahr drastisch steigen.
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Wohngeld an Energiekosten anpassen
Um der โEnergie-Armutโ zu begegnen, sei auรerdem eine Erhรถhung des Wohngeldes und dessen Kopplung an die Energiekosten notwendig. Auรerdem sollte die Anschaffung energiesparender Haushaltsgerรคte gefรถrdert werden, findet der VdK.
Weitergehend forderte Bentele auรerdem die Einfรผhrung einer Bรผrgerversicherung, also einer einheitlichen Sozialversicherung, sodass alle Bรผrgerinnen und Bรผrger in die gesetzliche Kranken- und Rentenversicherung einzahlen wรผrden, was zu einer deutlich stรคrkeren Absicherung fรผhren und das Rentenniveau anheben wรผrde.
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