Hartz IV: Kinderarmut steigt weiter an

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Die Zahlen des Statistischen Bundesamtes sind erschreckend. Kinderarmut nimmt in Deutschland stetig zu. Es besteht dringender handlungsbedarf, damit die Kleinsten der Gesellschaft nicht jede Chance auf Teilhabe verlieren.

Wohlhabende Familien geben drei Mal so viel für ihre Kinder aus

Die Zahlen des Statistischen Bundesamtes zeigen, dass wohlhabende Familien im Durchschnitt drei Mal so viel für ihre Kinder ausgeben, wie es einkommensschwache und von Hartz IV betroffene Familein können. Dabei sind Kosten des Lebensunterhalts, sozialer und kultureller Aktivitäten und Lernmittel eingeschlossen.

Besonders stark von Kinderarmut betroffen ist Hessen, in dem jedes fünfte Kind in Armut lebt. Die Kinderarmutsquote ist dort seit 2010 um 6,6 Prozent gestiegen, bundesweit stieg die Quote um 2,3 Prozent.

Besonders schwer hat Kinder in einkommensschwachen Familien die Corona-Krise getroffen. Durch den Wegfall von Kita- und Schulessen und die allegemeine Preissteigerung mussten sie besonders zurückstecken, um über die Runden zu kommen. Für Schulmaterial und Freizeitaktivitäten war so häufig noch weniger Geld vorhanden, als ohnehin schon.

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Sozialverband kritisiert Armutspolitik in Deutschland

Der paritätische Wohlfahrtsverband kritisierte, dass Kinder aus einkommensschwachen Familien immer weiter abgehängt und von sozialer und kultureller Teilhabe ausgeschlossen würden. „Es kann nicht angehen, dass Kinderarmut als gegeben hingenommen wird. Das, was für die Mehrheit Gleichaltriger selbstverständlich ist, bleibt armen Kindern aufgrund der Einkommenssituation ihrer Eltern versagt. Was es braucht, ist endlich eine beherzte Armutsbeseitigungspolitik“, fordert Ulrich Schneider, Hauptgeschäftsführer des Paritätischen Gesamtverbands.

„Das Gefühl nicht dazu zu gehören, ausgegrenzt zu sein und abseits stehen zu müssen, ist das Lebensgefühl armer Kinder in Deutschland“, so Schneider.

Bild: Pixel-Shot / AdobeStock

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