Gute Nacht Geschichte für Hartz IV Kinder. Achtung Satire im bitteren Alltag!
Hallo, ihr lieben Kleinen! Heute Nacht hat Euch der nette Onkel Harald eine schöne Geschichte mitgebracht.
Es war einmal ein kleiner Zwerg, der hieß Karl-Heinz. Der hatte gerade die Zwergen Schule mit der Gesamtnote "riesig" abgeschlossen und zog nun genau wie die anderen fleißigen Zwerge stolz in die weite Welt hinaus, um sich eine schöne
Arbeitsstelle zu suchen.
Die faulen Zwerge jedoch mussten zuhause bleiben, sich langweilen und den Rest ihres Lebens im Dorf bleiben, wo man sich das wenige was die Landwirtschaft hergab teilen musste. Das war nicht viel, aber es reichte für ein bescheidenes Leben.
Karl-Heinz aber war ein sehr strebsamer Zwerg und wollte einen richtigen Beruf erlernen. Dann würde er heiraten, schrecklich viele Zwergen Kinder kriegen und ein großes Haus mit Garten bauen, in dem für alle Platz ist. Ja, davon träumte Karl-Heinz die ganze Zeit, als er so durch den tiefen Wald marschierte. So langsam ging es auf den Abend zu und Karl-Heinz wurde immer müder und hungriger.
Als er schon fast die Hoffnung jemanden zu begegnen aufgeben wollte, sah er plötzlich einen Riesen auf einer kleinen Lichtung im Wald sitzen. "Hallo", sagte er. "Ich heiße Karl Heinz und bin auf Wanderschaft um mir eine Lehrstelle zu suchen und habe
schrecklich Hunger.
Hättest Du vielleicht etwas Suppe für mich? Der Riese blickte freundlich zu Karl-Heinz hinunter und entgegnete "Hallo, Zwerg. Ich heiße Peter." Nein, ich habe leider weder eine Lehrstelle noch etwas zu essen. Glaube mir, wenn ich etwas hätte ich würde es von Herzen gern mit Dir teilen! Aber wenn Du möchtest könntest Du aus meinem Berg etwas Kohle schippen. Davon kaufe ich dann etwas zu essen und teile es brüderlich mit Dir". Da war der Zwerg aber froh.
Insgeheim hatte er nämlich schon etwas Angst vor dem großen Kerl. Nun aber zog er sofort in den tiefen Berg und schaufelte wie ein Weltmeister Kohle, so dass es eine Freude war. Peter der Riese war ganz angetan von soviel Fleiß und so bereitete er dem Zwerg tatsächlich eine ordentliche Portion mit köstlicher Suppe. Es gab sogar noch etwas Brot dazu, weil der Zwerg so ein toller Bergmann war.
Da war Karl-Heinz aber glücklich. Nach so viel harter Arbeit hatte er einen Bärenhunger und verschlang alles bis auf den
kleinsten Rest und schlief sofort danach erschöpft ein. Am nächsten Morgen wollte er gerne weiterziehen und so ging er noch mal zu Peter um sich zu verabschieden und um etwas Brot als Reiseproviant zu bitten. Ohne etwas Wegzehrung würde er es bestimmt nicht weit schaffen. Der Riese aber sagte nur;" Na, Du bist aber ein gieriger Zwerg! Du hast gestern vor lauter Hunger alle meine Vorräte aufgegessen. Glaube mir Karl-Heinz, wenn ich auch nur noch eine Scheibe übrig hätte, ich würde sie von Herzen gern mit Dir teilen. Hole doch heute noch etwas mehr Kohle aus dem Berg, dann reicht es vielleicht für zwei Mahlzeiten. Dann kannst Du morgen weiter ziehen."
Karl-Heinz wusste natürlich, dass es Peter nur gut mit ihm meinte. So zog er noch mal in die Grube und gab sein Bestes.
Als er spät am Abend mit letzter Kraft aus dem Berg kroch, hatte er tatsächlich noch mehr Kohle geschaufelt.
Der Riese bereitete ihm eine köstliche Suppe, sogar mit echten Buchstaben Nudeln! Und wie am Vortag schlief Karl-Heinz sofort wieder erschöpft mit schmerzenden Knochen ein. Als er sich am nächsten Morgen von Peter verabschieden wollte, bekam er von dem Riesen noch einen schönen Laib Brot mit auf die Reise.
Karl-Heinz wollte gerade los marschieren, da bat ihm Peter plötzlich noch einmal stehen zu bleiben. "Was ist denn noch" fragte der Zwerg, "ich muss los mir eine Lehrstelle suchen." "Ich fürchte so kann ich Dich nicht gehen lassen", sagte der Riese.
"Schaue dich doch mal, so wie du aussiehst bekommst du nie eine Stelle." Der Zwerg kramte eine Spiegel aus der Tasche und tatsächlich, er war schwarz wie die Nacht vor lauter Ruß.
"Oh Gott, lieber Riese, kann ich mich nicht schnell bei Dir duschen? Ich sehe ja furchtbar aus!" "Ja, weißt Du, lieber Zwerg, Wasser ist rar und teuer hier im Riesen Land. Glaube mir, ich würde Dir gerne etwas geben, aber dafür müssten wir dir erst eine Zwergen Dusche bauen. So eine Dusche kostet natürlich jede Menge Kohle. Komm ich gebe Dir ein kleines Häuschen, dann arbeitest Du noch ein paar Wochen im Berg.
Wenn wir genug Kohle gefördert haben baue ich Dir die schönste Zwergen Dusche, die du je gesehen hast." Karl-Heinz war erst sehr enttäuscht, dass er diese harte Arbeit noch ein paar Wochen machen sollte. Im Berg konnte er ja nichts mehr lernen, das Schaufeln liegt Zwergen nämlich im Blut!
Aber dann fiel ihm ein, dass er noch nie eine eigene Dusche besessen hat, so willigte er also ein. Nach sechs Wochen harter Arbeit ging er wieder, schwarz wie er war, zum Riesen und wollte wissen, wann die Dusche käme. "Weißt Du lieber Zwerg, ich habe gerade Besuch von meiner Schwester. Die ist sehr dick und gefräßig, da bleibt selbst für mich kaum noch etwas übrig.
Du weißt doch, wir hier im Riesenland teilen alles was wir haben brüderlich.
Glaube mir Zwerg, so bald ich etwas Kohle übrig habe baue ich dir deine Dusche. Das ist doch Ehrensache, oder habe ich jemals belogen?" Da überlegte Karl-Heinz und kam zu dem Schluss, dass Peter bisher wirklich immer Wort gehalten hatte.
Also arbeitete er weiter.
Aus den sechs Wochen wurden drei Monate, aus den drei Monaten zwei Jahre. Karl -Heinz wurde immer erschöpfter und schmutziger, aber nichts geschah. Da ging er vor Wut schäumend zu dem Riesen und fragte, wo denn die versprochene Dusche bleibe?
Peter rümpfte erst ein wenig die Nase, weil der Zwerg inzwischen irgendwie gar nicht mehr so gut roch und versprach am nächsten Morgen Abhilfe zu schaffen. Und was soll ich sagen, der Riese hatte Wort gehalten! Die Dusche kam und aus Karl-Heinz wurde der glücklichste und sauberste Zwerg der ganzen Welt! In seinen allerbesten Anziehsachen ging er dann, nach Veilchen duftend, zu dem Riesen um sich für immer zu verabschieden. "Na, dich hätte ich ja kaum wieder erkannt, meinte Peter freundlich.
Was kann ich für dich tun?" Ich wollte nur "tschüss" sagen und mich ganz herzlich bei dir bedanken. Heute ziehe ich weiter um mir eine richtige Arbeit zu suchen. Da brüllt ihn Peter plötzlich an; "Wie stellst du dir das denn vor? Was habe ich nicht alles für dich getan und nun willst Du abhauen?
Gerade habe ich doch noch eine Dusche gebaut und die Miete für dein Häuschen ist auch noch nicht bezahlt. Glaube mir, wenn Du jetzt fort gehst bleibe ich auf den Kosten für dein Häuschen sitzen. Aber bitte, gehe doch, dann verhungere ich eben!"
Oh weh, Miete für zwei Jahre! Das ist bestimmt eine Menge Kohle. Der Riese war ja immer nett zu ihm,wenn der jetzt verhungert ,.. Nein, das konnte Karl-Heinz einfach nicht über sein kleines Herz bringen. "Gut ich bleibe noch zwei Jahre, dann ist die Miete für die Zeit mit der übrigen Kohle bestimmt verdient."
Doch nach zwei Jahren fiel dem Riesen ein, dass der Zwerg seine Wasser Rechnung nicht bezahlt hat. So verzichtete Karl-Heinz wieder auf das Duschen und war dreckiger als je zuvor. Die Sache mit der Miete war äußerst schwierig. In der Zeit, in der Karl-Heinz seine alten Mietschulden abarbeitete, fielen ja auch wieder neue Mietschulden an. Außerdem kamen immer mehr Riesen ins Land mit dem man sich die Erträge der Kohle, die er schaufelte, teilen musste.
Es war einfach ein Teufelskreis. Die Jahre vergingen und Karl-Heinz wurde älter und älter. Von seinen Schulden kam er leider nie wieder herunter, so viel er sich bemühte. Eines Tages kam er ,alt und grau wie er war, nicht mehr aus der Grube zurück
und wurde nie wieder gesehen. Der Riese aber lebte glücklich und zufrieden bis an das Ende seiner Tage. Er hatte nämlich insgeheim ganz viele Zwerge, die für ihn arbeiteten. Und allen erzählte er dieselbe Geschichte von den hohen Kosten und die Zwerge glaubten ihm.
So liebe Kinder, was können wir nun aus dieser traurigen Geschichte lernen?
1. Der Glaube verdreckt Zwerge!
2. Leiht Euch nie Geld, wenn ihr es nicht zurück zahlen könnt, es sei denn es bringt Steuer Vorteile.
3.Wenn Ihr jemals Kohle haben wollt dürft Ihr Euch nicht dreckig machen!
So, nun ist es aber schon spät geworden und Mama und Papa sind auch schon saufen gegangen. Jetzt schaltet schön RTL aus, löscht Eure Kippen und macht die Äuglein zu. Morgen Früh geht es wieder in die Sonderschule. Schlaft gut und träumt was Schönes! (Eine Geschichte von Harald Blumenau 12.08.2008)
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