Für bedarfsgerechten Hartz IV-Regelsatz

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Volkssolidarität für bedarfsgerechte Hartz IV Kinder-Regelsätze

"Die Bundesregierung muss nun endlich aktiv werden und den Regelsatz für Kinder entsprechend des realen Bedarfs erhöhen", forderte der Bundesgeschäftsführer des Sozial- und Wohlfahrtsverbandes Volkssolidarität Dr. Bernd Niederland, am Dienstag in Berlin aus Anlass der Entscheidung des Bundessozialgerichts zu den Kinderregelsätzen für die Grundsicherung.

Es bleibe ein Armutszeugnis für die Bundesrepublik, wenn jedes sechste Kind in Armutsbedingungen aufwachsen muss und die Politik keine wirksamen Schritte dagegen unternimmt Die Volkssolidarität unterstütze deshalb die Forderungen des Paritätischen Gesamtverbandes, die Regelsätze im Bereich von ALG II und Sozialhilfe für Kinder und Jugendliche nicht einfach von den Regelsätzen Erwachsener abzuleiten, sondern an den spezifischen Bedarf von Kindern und Jugendlichen anzupassen, so Niederland. "Wir halten die Forderung für gerechtfertigt, die gegenwärtigen Regelsätze für Kinder und Jugendliche in Höhe von 211 bis 281 Euro um bis zu 40 Prozent anzuheben." Darüber hinaus verdienten alle Anstrengungen Unterstützung, Angebote für Kinder und Jugendliche weitgehend kostenfrei zu stellen, angefangen bei Lernmitteln und Mittagessen bis hin zu Freizeitangeboten.

"Die Volkssolidarität fordert zudem eine eigene bedarfsgerechte Grundsicherung für Kinder und unterstützt entsprechende Bemühungen anderer Verbände und Organisationen. Das könnte wirksam dazu beitragen, Armut von Kindern zu verhindern und mehr Chancengleichheit zu sichern." Der Bundesgeschäftsführer sprach sich ferner dafür aus, das Kindergeld nicht auf die Leistungen im Bereich von ALG II und Sozialhilfe anzurechnen. Mit diesem Schritt wäre die Situation vieler Familien und Alleinerziehender deutlich zu verbessern. "Die Bundesregierung sollte den Mut aufbringen, auch diesen Schritt jetzt zu gehen", erklärte Niederland. (Tilo Gräser, Volkssolidarität, 27.01.2009)