Bis zu 300 € mehr Rente – Diese 6 Zuschüsse machen es möglich

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Immer mehr Rentnerinnen und Rentner suchen nach Wegen, ihr Einkommen zu stabilisieren. Statistiken zeigen, dass ein beträchtlicher Teil im Alter finanzielle Engpässe erlebt, obwohl sie Jahrzehnte in die Rentenkasse eingezahlt haben.

Der Staat bietet jedoch verschiedene Unterstützungen an, die das monatliche Budget gezielt erhöhen können. In diesem Beitrag gehen wir auf die 6 wichtigsten Zuschüsse ein und zeigen, wie Sie Ihre Rente spürbar steigern können.

Warum viele Seniorinnen und Senioren ins Minus rutschen

Ein Rentenbericht der Bundesregierung liefert einen ersten Überblick. So erhalten Rentnerpaare durchschnittlich 3.800 Euro netto im Monat, während alleinstehende Männer im Schnitt auf 2.200 Euro und alleinstehende Frauen auf 1.900 Euro kommen.

Diese Zahlen umfassen allerdings verschiedene Einkommensquellen. Neben der gesetzlichen Rente fließen häufig Betriebsrenten und private Vorsorge ein.

Trotz dieser Durchschnittswerte liegen Millionen Ruheständler deutlich unter dem bundesweiten Mittel. Laut Statistischem Bundesamt haben rund 15 Prozent der Rentenbezieher weniger als 1.380 Euro netto im Monat zur Verfügung.

Wer sich in dieser Lage befindet, kann jedoch auf mehrere Leistungen zugreifen. Diese Entlastungen sind in der Regel einfach zu beantragen und bringen oft kurzfristig finanzielle Vorteile.

1. Grundsicherung im Alter: Erste Anlaufstelle für geringe Einkommen

Die Grundsicherung im Alter steht Senioren zu, die monatlich höchstens 924 Euro haben. Die Deutsche Rentenversicherung empfiehlt, bei geringem Einkommen eine Prüfung zu veranlassen. Ein solcher Antrag klingt aufwendig, kann aber die finanzielle Situation deutlich verbessern. Die Leistung orientiert sich am individuellen Bedarf:

  • Regelsatz: Alleinstehende bekommen einen festen Betrag, Paare beziehen einen etwas geringeren Pro-Kopf-Satz.
  • Wohnkosten: Im ersten Jahr werden sämtliche Mietkosten erstattet. Ab dem zweiten Jahr prüft das Amt, ob die Wohnsituation weiterhin angemessen ist.
  • Schonvermögen: In den ersten zwölf Monaten bleiben bis zu 40.000 Euro an Ersparnissen unberührt. Nach Ablauf dieses Jahres reduziert sich der Freibetrag auf 10.000 Euro. Weitere Haushaltsangehörige können ebenfalls Vermögen behalten, wenn es unterhalb bestimmter Grenzen liegt.

Diese Unterstützung hilft dabei, grundlegende Kosten zu stemmen, etwa Nahrungsmittel oder Medikamente. Mehr als 650.000 Rentnerinnen und Rentner erhalten bereits die Grundsicherung. Wer seine regelmäßigen Ausgaben kaum begleichen kann, schafft sich damit einen finanziellen Puffer.

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2. Grundrentenzuschlag: Automatische Aufstockung für Langjährige

Viele Beschäftigte zahlten jahrzehntelang Beiträge in die Rentenkasse ein, erzielen aber nur ein niedriges Monatsbudget. Der Grundrentenzuschlag soll diese Diskrepanz reduzieren. Bereits 33 Jahre sogenannter Grundrentenzeiten reichen aus, um dafür infrage zu kommen.

Ein gesonderter Antrag ist nicht erforderlich, da die Deutsche Rentenversicherung die Berechnung von sich aus vornimmt.

Die genaue Höhe des Zuschlags variiert. Ein Beispiel: Eine Rentnerin, die nach 40 Jahren Berufstätigkeit etwa 955 Euro Rente bekommt, könnte zusätzlich rund 100 Euro im Monat erhalten. Wer deutlich mehr Jahre oder anrechnungsfähige Zeiten vorweisen kann, profitiert möglicherweise von einem noch höheren Zuschlag.

Die Rentenversicherung weist die Summe im Bescheid aus, sodass Sie sofort sehen, welchen Betrag Sie künftig zusätzlich bekommen.

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3. Rentenausweis: Kleine Karte, große Sparmöglichkeiten

Der offizielle Rentenausweis bringt keine direkten Geldeingänge, spart aber dennoch Ausgaben. Mit diesem Dokument erhalten Seniorinnen und Senioren Rabatte in vielen Bereichen. Museen, Zoos, Fitnessstudios und kulturelle Veranstaltungen reduzieren oft ihre Eintrittspreise für Rentenausweisinhaber. Auch Einzelhändler oder Lokale bieten vergünstigte Konditionen an, sofern Sie Ihren Status belegen.

Dazu kommt der Vorteil im Nah- und Fernverkehr. Bundesweit existieren Sondertarife für ältere Menschen. Regional- und Verkehrsverbünde ermöglichen vergünstigte Monatstickets oder spezielle Abos für Rentnerinnen und Rentner. In manchen Bundesländern senkt sich sogar der Preis für das Deutschlandticket, wenn bestimmte Einkommensgrenzen unterschritten werden. Diese Rabatte können jährlich dreistellige Beträge sparen.

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4.  Wohngeld Plus: Entlastung für Mieterhaushalte

Steigende Mieten und Betriebskosten überfordern viele Rentnerhaushalte. Das neue Wohngeld Plus richtet sich genau an diese Gruppe. Wenn Sie mindestens 40 Prozent Ihrer Einkünfte für die Miete aufwenden, rät die Verbraucherzentrale zum Antrag.

Dabei spielt auch die Höhe der Heizkosten eine wichtige Rolle, da das Wohngeld seit 2025 einen Zuschuss für Energie einschließt.

Das Antragsformular wirkt umfangreich, doch der Aufwand lohnt sich. Im Durchschnitt sichern sich berechtigte Haushalte rund 370 Euro pro Monat. Damit decken viele Ältere den Großteil der Heiz- und Nebenkosten.

Wichtig ist, alle Einkommensnachweise lückenlos einzureichen und die Angaben vollständig auszufüllen. Ein persönliches Gespräch mit der Wohngeldstelle kann Unklarheiten beseitigen und Wartezeiten verkürzen.

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5. Lastenzuschuss: Unterstützung für selbstgenutztes Wohneigentum

Nicht nur Mieterinnen und Mieter kämpfen mit hohen Wohnkosten. Eigentümer, die ihre Immobilie selbst bewohnen, können den Lastenzuschuss beantragen, sofern das Einkommen sehr gering ist.

Diese Form des Wohngelds deckt einen Teil der monatlichen Belastungen. Interessant ist das vor allem für Menschen, die zum Beispiel Darlehen für Haus oder Wohnung abbezahlen und nun mit steigenden Zinsen ringen.

Die Behörden verlangen detaillierte Angaben über Kredite, Zinsen, Tilgungsraten und laufende Nebenkosten wie Grundsteuer oder Instandhaltungsaufwendungen. Wer all diese Posten dokumentiert, erhält oft eine spürbare Entlastung.

Besonders Senioren, die ihr Haus schon lange besitzen, kennen den schleichenden Kostenanstieg für Renovierungen und Reparaturen. Durch einen bewilligten Lastenzuschuss verringert sich dieses finanzielle Risiko.

6. Krankenversicherung: Zuschussmöglichkeiten und Spartricks

Zum Jahreswechsel 2025 sind die Krankenversicherungsbeiträge teils deutlich gestiegen. Privatversicherte zahlen nach Branchenschätzungen rund 18 Prozent mehr, während gesetzlich Versicherte eine höhere Zusatzprämie stemmen müssen.

Allerdings übernimmt die Rentenversicherung bei Pflichtmitgliedern die Hälfte des allgemeinen Beitragssatzes. Den Zusatzbeitrag müssen Rentnerinnen und Rentner jedoch vollständig aus eigener Tasche bezahlen.

Privatversicherte haben Anspruch auf einen Zuschuss, der sich aus dem allgemeinen Beitragssatz der gesetzlichen Kassen zuzüglich des durchschnittlichen Zusatzbeitrags berechnet. Dieses Geld beantragen Sie direkt bei der Deutschen Rentenversicherung.

Sie führt den Betrag nicht automatisch ab, sondern überweist Ihnen bis zu 50 Prozent der monatlichen Versicherungsprämie. Wer noch weitere Kosten reduzieren möchte, prüft einen Tarifwechsel bei seiner privaten Versicherung. Ein höherer Selbstbehalt oder ein Basistarif bewirken oft eine spürbare Erleichterung im Portemonnaie.

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Was ist weiterhin zu beachten

Viele Seniorinnen und Senioren kennen nur einen Teil der genannten Hilfen. Dabei können Sie sämtliche Leistungen kombinieren und so Ihr Gesamtbudget aufbessern. Beachten Sie dabei:

Antragsfristen: Ob Wohngeld, Lastenzuschuss oder Zuschüsse zur Krankenversicherung – Sie erhalten die Zahlungen oft nur rückwirkend, wenn Sie rechtzeitig Formulare einreichen.
Informationsstellen: Städtische Beratungsstellen, Verbraucherzentralen oder Wohlfahrtsorganisationen beantworten Detailfragen. Sie helfen bei Formularen und klären über zusätzliche Vergünstigungen auf.
Recherche zum Thema Rentenerhöhung: Einige Senioren berichten von Einmalzahlungen oder besonderen Zuschlägen in Höhe von 300 Euro. Hier lohnt es sich, bei Rentenberatern oder Verbänden nachzufragen, ob die persönliche Situation solche Extras ermöglicht.