49-Euro-Ticket: Hier zahlen Bürgergeld-Bezieher weniger

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Die Einführung des 49-Euro-Tickets im Mai 2023 hat dazu geführt, dass die Verkehrsministerien der Länder unterschiedliche Ansätze für rabattierte Angebote verfolgen. Die Kosten für Vergünstigungen beim 49-Euro-Ticket müssen die Länder allein tragen.

Eine Auswertung des Evangelischen Pressedienstes (epd) ergab, dass einige Länder das Ticket für Jugendliche, Wohngeld und Bürgergeld-Bezieher verbilligen, während andere landesweit gültige Sozialtickets anbieten wollen, von denen vor allem Bürgergeld- und Sozialhilfeempfänger profitieren.

Bayern bietet 49-Euro-Ticket verbilligt an

Einige Bundesländer wie Bayern und das Saarland haben sich entschlossen, das Deutschlandticket für Jugendliche vergünstigt anzubieten. In Bayern wird es für Jugendliche 29 Euro kosten, im Saarland 30,40 Euro.

Tühringen bietet 28-Euro-Ticket an

Thüringen will das Ticket für 28 Euro an Jugendliche mit Ausbildungs- und Wohnsitz im Freistaat anzubieten.

In Rheinland-Pfalz prüft die Landesregierung derzeit, ob sie vergünstigte Versionen des Deutschlandtickets anbieten kann. Sachsen hingegen lehnt solche Pläne ab und argumentiert, dass eine Finanzierung allein aus dem Landeshaushalt nicht möglich sei. Mecklenburg-Vorpommern fordert ein vergünstigtes Deutschlandticket für Senioren.

Bund und Länder finanzieren das bundesweit gültige 49-Euro-Ticket im Nah- und Regionalverkehr zunächst bis 2025 gemeinsam. Der Bund stellt jährlich 1,5 Milliarden Euro zur Verfügung, um die Hälfte der Einnahmeausfälle der Verkehrsunternehmen auszugleichen.

Bund und Länder hatten sich in den Verhandlungen darauf verständigt, kein zusätzliches vergünstigtes Sozialticket einzuführen, wie es einige Bundesländer gefordert hatten.

Sozialverbände: Bundeseinheitlich Sozialticket anbieten

Sozialverbände fordern jedoch weiterhin ein bundesweit einheitliches Sozialticket. Sie argumentieren, die neue Bewegungsfreiheit müsse auch Menschen zugänglich sein, die sich ein 49-Euro-Ticket nicht leisten könnten, zumal dies nur der Einführungspreis sei.

Welche Bundesländer haben vergünstigte Tickets eingeführt?

Mehrere Bundesländer haben landesweit gültige vergünstigte Tickets eingeführt.

  • Niedersachsen hat nicht wie angekündigt ein 29-Euro-Ticket eingerichtet. Im Großraum Hannover wird ein GVH-Sozialtarif angeboten. In Salzgitter wird ein Sozialticket zum Preis von 25 Euro (Kinder 15 Euro) angeboten.
  • Hessen wollte ein Sozialticket für 31 Euro für Empfänger von Bürgergeld, Wohngeld und Sozialhilfe einführen, hat es dann aber wieder verworfen.
  • In Berlin gibt es bis Ende des Jahres ein Sozialticket für 9 Euro, das allerdings nur für den Nahverkehr gilt.
  • Mit dem Land Brandenburg wird diskutiert, ob es im gemeinsamen Verkehrsverbund flankierende Angebote zum Deutschlandticket geben soll.
  • In Thüringen gibt es bereits ein fast landesweit gültiges Ticket für Auszubildende, das Saarland hat ein landesweit gültiges FairTicket für 39 Euro eingeführt.
  • In Sachsen gibt es spezielle Ermäßigungsangebote für Auszubildende, Freiwilligendienstleistende und Schüler, in Sachsen-Anhalt und anderen Bundesländern gibt es keine einheitlichen Regelungen.

Es gibt jedoch bundesweit ermäßigte Tickets und Abonnements, die von Kommunen und Verkehrsverbünden für Bürgergeldempfänger, Jugendliche und Senioren angeboten werden.

  • So gibt es in Baden-Württemberg 19 verschiedene Verkehrsverbünde, die ermäßigte Fahrscheine anbieten,
  • während in Berlin 60 Prozent der Bevölkerung Anspruch auf ermäßigte oder kostenlose Fahrscheine haben.
  • Auch Hamburg bietet einen Sozialrabatt von 30 Euro für Monatskarten an,
  • während in Bremen ein Stadtticket für 25 Euro für Bürgergeldempfänger erhältlich ist.
  • In Bayern gibt es 365-Euro-Jahreskarten für Schüler und Auszubildende in den Verkehrsverbünden München, Nürnberg, Würzburg, Regensburg, Augsburg und Ingolstadt.

Im Ergebnis bieten zwar viele Kommunen Sozialtickets an, allerdings gelten diese meist nur für die Region und nicht deutschlandweit.

Zahlreiche Städte, bieten das Deutschlandticket als Sozialticket an oder wollen dies demnächst tun werden: Zum Beispiel: Nürnberg, Freiburg, Tübingen, Mannheim und Augsburg.

Edit: Einige Informationen waren leider veraltet und wurden angepasst.

Ist das Bürgergeld besser als Hartz IV?

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