WASG: Super Idee; Investivlohn

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WASG: Suuuuperidee!- Investivlohn…? Was ist daran eigentlich neu oder intelligent? An Bankschaltern oder bei Onlinebrokern gibt es Aktien aller Art. Jede/r kann nach Lust und Liebe –und vor allem Geld – spekulieren.

Jeder kann sie erwerben, einfach so. Wenn er kann. Millionen von Arbeitnehmern können einen Teil ihres Lohns in Kapital investieren. Manche Anlageformen werden vom Staat schon heute subventioniert. Beck und Merkel scheint das völlig neu zu sein. Keine Ahnung oder Populismus? Schon heute ist niemand gehindert in Kapital zu investieren. Wenn er/sie es trotzdem nicht in dem von manchen geforderten Maß tun, haben sie wohl gute Gründe dafür. Viele Arbeitnehmer meiden Kapitalbeteiligungen einfach, weil ihnen das Geld fehlt und das, was sie haben zum Leben brauchen.

Merkels Idee: Arbeitnehmer beteiligen sich verstärkt am Kapital der Unternehmen und erschließen damit der Wirtschaft eine zusätzliche Finanzierungsquelle. Die braucht sie zwar nicht: Noch nie war die Eigenkapitalausstattung der deutschen Wirtschaft so gut wie heute – vor allem wg. rosa/grüner Steuer- und Wirtschaftsgeschenke. Aber was solls!

Merkel meint, das könne soziale Konflikte vermindern. Bei BenQ wäre der Verlust der in das Unternehmen investierten Löhne sicher die Beruhigung an sich gewesen. In der Pleite wäre schließlich beides verloren: Arbeitsplatz weg – und auch noch die Kapitalanteile am Unternehmen flöten! Wen beruhigt das nicht?

Natürlich kann man das alles absichern! Zum Beispiel über eine gesetzliche Ausfallbürgschaften. Toll! Die werden dann wieder über Steuermittel finanziert. Und die kommen zum größten Teil von den Beschäftigten resp. Verbrauchern – also von uns.

Wenn Beck mit Investivlöhnen die Motivation erhöhen will, soll wohl eigentlich der Lohnerhöhungsdruck auf die Unternehmen gemildert werden. Der Gedanke dahinter: Wer am Unternehmen beteiligt ist, streikt nicht so leicht für höhere Löhne – es könnte ja die (eigene) Kapitalrendite schmälern. Nach dem Motto Arbeiter zu (Klein)Kapitalisten – und die Klassenfrage ist gelöst! Nach diesem Vorschlag kann Beck dann leicht mit der Forderung nach einer stärkeren Lohnsteigerung schwadronieren. Ein Teil davon landet im Investivlohn und tut dann (der Kapitalseite) gar nicht so weh.

Wenn Schwarz/Rosa jetzt so tut, als sei der Investivlohn ein Extraschluck aus der Pulle, eine kostenlose Form der Lohnerhöhung, ist das Publikumsveralberung. Was immer da in Berlin ausgehandelt wird – es würde mit der Lohnerhöhung verrechnet. Und bringt dann aber auch gar nix zum Leben…(Thomas Händel)

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