Sterben im HartzIV- Bezug oder die wirtschaftliche Entsorgung verstorbener Reste menschlicher Armut!
(20.08.2010) Wer in Deutschland in Armut verstirbt, wird an dem Todesort ( Gemeinde) bestattet. Aber nur wenn die Kommune keinen liquiden Verwandten zur Kasse bitten kann. Verstirbt ein HartzIV- Empfänger in einer Klinik außerhalb seines Wohnortes, etwa nach einer Krankheit oder durch Unfall, so wird er innerhalb der Kommune wo er das zeitlich gesegnet hat bestattet. Zunächst hinterfragt das Klinikum ob es Angehörige gibt, die zu ihren Lasten, die Kosten der Bestattung tragen.
Das ist aber in den meisten Fällen nicht gegeben, und so ordnet das Ordnungsamt die preisgünstigste Beisetzung an. Das bedeutet im ungünstigsten Falle eine Urnenbeisetzung. Kluge Bestattungsunternehmer pflegen den regen Kontakt zum kommunalen Ordnungsamt. Auf den meisten Friedhöfen gibt es pflegeleichte Grünflächen- wo die Urnen dicht an dicht beigesetzt werden. Eine Kennzeichnung mit Name und Todestag auf diesen Flächen ist unerwünscht, und wenn erwünscht dann zumeist kostenpflichtig. Also scheint mir diese Art der Beisetzung ziemlich anonym.
Ein Thema das normalerweise die ehrenhaften Herrschaften Bürgermeister beschäftigen sollte. Dicht an dicht erinnert an vergangene dunkle Zeiten schlechter Politik und Ausgrenzung. Vielleicht sollte man auch aus diesen recht anonymen Flächen zur Beseitigung in Armut verschiedener Menschen moderne Kulturdenkmäler einer funktionierenden Demokratie errichten. In der heutigen Zeit geht es zu unsozial mit der Armut und auch Krankheit zu. Wer wegen einem unheilbarem Krebsleiden auf sein Ableben wartet, wird kurzer Hand in ein Hospiz abgeschoben.
Traurig aber wahr- so spart man wiederum Kosten ein. Ob ein Mensch pflegebedürftig ist oder nicht- hängt davon ab- wie viel Zeit ihm bleibt sich bestehender Bürokratie von ARGE und Krankenkasse unterzuordnen. Anträge über Anträge- auch wenn man nicht mehr in der Lage ist zu schreiben. Verzweiflung unter den Betroffenen, Hilfe ist nur zögerlich zu erwarten- aber keinesfalls ausreichend. Sparen ist modern- somit darf ein Elend wirtschaftliche Vorgaben von Kommune und Krankenkassen nicht überschreiten. Traurig aber menschlich- wer in Armut in Folge einer Krankheit sterben muss, der kann beten dass es schnell geht. Doch es gibt auch noch Menschen mit Herz, so darf man Morphine gegen Schmerzen einsetzen. Die Folge – geschwächter Mensch leidet weniger bis zum Ableben. Dieser Beitrag wurde anonym geschrieben, und darf bundesweit veröffentlicht werden. (Ein Leserartikel von FreeDom-of-passion)
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