Am 6. März wurde die Rentenanpassung für 2025 verkündet. Ab Juli dieses Jahres bekommen Rentner im Osten und Westen Deutschlands gleichermaßen eine höhere Rente als bisher. Das erklärte das Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS).
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Rente steigt stärker an als die Preise
Die Rente wird dabei stärker erhöht, als die Bundesregierung Ende letzten Jahres vermutet hatte, die Bezüge steigen einheitlich in Deutschland um 3,74 Prozent. Damit steigen die Renten deutlich höher als die Preise, denn die Preissteigerung wird, gegenwärtigen Wirtschaftsanalysen zufolge, bei rund 2,2 Prozent liegen.
Für die Kaufkraft der Rente heißt das: Es bleibt mehr Netto vom Brutto.
Rentensteigerung niedriger als von Experten erwartet
Manche Wirtschaftsforscher hatten sogar eine höhere Steigerung der Rente in diesem Jahr erwartet. Der Rentenexperte Peter Knöppel erläutert: „Es sind keine 4,57 % mehr Rente. Dennoch hören sich 3,74 % auch nicht ganz so schlecht an.
Es hätte sicher mehr sein können, aber die Gründe, warum die Rentenanpassung nicht so hoch ausfallen, könnten auch daran liegen, dass der Nachhaltigkeitsfaktor höher zu Buche schlägt als vorher angenommen und so die Erhöhung abdämpft.“
Im Rentenversicherungsbericht 2024 wurde eine Rentenerhöhung von 3,51 Prozent notiert.
Die Mindestsicherung muss gewahrt bleiben
Bei der gesetzlichen Rente gilt in Deutschland ein Mindestsicherungsniveau, und dieses orientiert sich an den Bruttoeinkommen. Die gesetzliche Rente soll bei 48 Prozent dieses Einkommens liegen.
Mit 3,51 Prozent Steigerung hätte die Rente knapp unter dieser Grenze gelegen. Mit 3,74 Prozent ist diese Mindestsicherung erfüllt.
Wie berechnet sich die Rentenanpassung?
Rentenrecht ist kompliziert, und wir erklären es verständlich: Wer in die Rentenversicherung einzahlt, erwirbt sogenannte Entgeltpunkte, die auch als Rentenpunkte bezeichnet werden. Diese werden mit dem sogenannten Rentenwert multipliziert.
Die Rentenanpassung bestimmt diesen Rentenwert in jedem Jahr zum 1. Juli neu, und die Höhe dieser Anpassung legt die Bundesregierung in einer Verordnung fest. Der Bundesrat muss dann noch zustimmen.
Wie hoch liegt der Rentenwert?
Der Rentenwert steigt ab Juli von momentan 39,32 Euro auf dann 40,79 Euro. Bei einer Standardrente mit Durchschnittsverdienst und 45 Beitragsjahren bedeutet das 66,15 Euro mehr pro Monat.
Warum steigt die Rente jedes Jahr?
Die Rente orientiert sich an der Lohnentwicklung, wenn die Löhne steigen, dann steigen gewöhnlich auch die Renten. Die Lohnsteigerung lag bei 3,69 Prozent, entsprechend erhöht sich jetzt auch die Rente.
Eine Frage der Leistungsgerechtigkeit
Bundesarbeitsminister Hubertus Heil zeigte sich erfreut über die Erhöhung: „Es ist eine gute Nachricht für die Rentnerinnen und Rentner, dass die Renten im Juli um 3,74 Prozent steigen. Die gute Lohnentwicklung führt erneut zu einer Rentenanpassung, die die Kaufkraft der Rentnerinnen und Rentner stärkt.“
Zugleich betonte er, dass es sich hier nicht etwa um eine Art Geschenk handelt: „Stabile Renten sind kein Luxus, sondern eine Frage der Leistungsgerechtigkeit für die Menschen, die ihr Leben lang hart gearbeitet haben.”