Meine Rente beginnt im Herbst – Bekommt man trotzdem die Rentenerhöhung?

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Jedes Jahr werden die Renten im Juli angepasst, und am 1. Juil 2024 sogar um 4,57 Prozent. Was bedeutet es, wenn Sie Ihre Rente erst ab November beziehen? Fällt die Erhöhung dann dieses Jahr für Sie flach oder nicht?

Wer kann 2024 in Rente gehen?

Altersrenten werden immer ab dem Monat ausgezahlt, der auf den Monat folgt, in dem das Lebensalter für die Lebensaltersgrenze vollendet ist. Für die reguläre Altersrente ist dies der Jahrgang 1961.

Wer am 15. September 1961 geboren ist, erhält 2024 am 1. Oktober erstmals seine Rente.

Besonders langjährig Versicherte, bei denen mindestens 45 Jahre auf die Rente angerechnet werden, können 2024 sogar schon in Altersrente gehen, wenn sie zwischen dem 2. Oktober 1959 und dem 1. August 1960 zur Welt kamen.

Beim Jahrgang 1959 liegt die Altersgrenze für langjährig Versicherte bei 64 Jahren und zwei Monaten, bei 1960 geborenen bei 64 Jahren und vier Monaten.

Wer am 18. November 1959 zur Welt kam ist also ab dem 18. Januar 2024 rentenberechtigt und hat die erste Rente dieses Jahr im Februar erstmals erhalten.

Lohnentwicklung und Nachhaltigkeit?

Die jährliche Rentenanpassung hängt zum einen von der Entwicklung der Löhne ab, zum anderen vom sogenannten Nachhaltigkeitsfaktor. Dieser bezeichnet das Verhältnis zwischen arbeitenden Beitragszahlern und Rentnern.

Steigt die Zahl der rentenversicherten Arbeitnehmer schneller an als die der Rentner, dann steigen die Renten stärker – und umgekehrt.

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Rentenformel und Rentenwert

Die Rente wird nach einer Formel berechnet, in die vier Faktoren einfließen. Wesentlich ist der Rentenwert. Dieser liegt momentan bei 37,60 Euro und ist in West- und Ostdeutschland erstmals gleich gestellt.

Deshalb werden dieses Jahr auch in ganz Deutschland die Renten einheitlich angepasst, nämlich um 4,57 Prozent erhöht.

Rentenerhöhung liegt über der Inflation

Das Ministerium für Arbeit und Soziales erklärt, dass damit die Rentenanpassung damit „im dritten Jahr in Folge oberhalb von vier Prozent“.

Rentensteigerung und Inflation

Das allein sagt noch nicht viel. Denn auch in den letzten beiden Jahren waren die Rentensteigerungen auf den ersten Blick ansehnlich, doch die reale Kaufkraft ging nach unten, denn die Inflation war größer als die Rentenanpassung.

2023 hingegen lag die Rentensteigerung bei wenig mehr als zwei Prozent, damit aber über der damaligen Inflation.

Im Juli 2024 liegt die Rentenerhöhung jedoch erstmals nach zwei Jahren wieder über der Inflation.

Welche Renten sind betroffen?

Der Rentenwert gehört zu jeder gesetzlichen Rente. Dier Steigerung betrifft also jede einzelne davon. Das sind Altersrente, Witwen- und Witwerrente, sowie die Rente wegen teilweiser oder voller Erwerbsminderung.

Auch Rente aus der Alterssicherung für Landwirte und eine gesetzliche Unfallrente zählen zu den gesetzlichen Renten.

Neue Renten und alte Renten

Jede gesetzliche Rente betrifft alte ebenso wie neue Renten. Es ist egal, ob Sie 2024 oder bereits seit längerer Zeit in Rente sind. Alle Renten erhalten die Erhöhung um 4,57 Prozent – auch wenn Sie erst im Herbst diesen Jahres in die Rente eintreten.