Mehrbedarf für Corona-Masken? Jobcenter lässt schwerkranken Hartz IV Bezieher abblitzen!

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Klaus R. gehört zu den sogenannten Risikogruppen. Würde er sich mit dem Coronavirus infizieren, ist die Gefahr groß, einen Schwerverlauf oder Tod zu erleiden. Diabetes, zwei Herzinfarkte und Asthma plagen Klaus R. seit Jahren. Aus diesem Grund ist er auch auf Hartz IV Leistungen angewiesen. Denn seinen alten Job als Altenpfleger kann er aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr ausführen.

Effektive Schutzmasken sind teuer

Nicht ohne Grund hat Klaus R. also Angst vor einer Infektion. “Der einfache Mundschutz reicht nicht aus, um sich selbst zu schützen. Das zeigen auch wissenschaftliche Studien”, sagt Klaus R. gegenüber “gegen-hartz”. Hochwertige FFP2 oder FFP3 Masken kann er sich von dem kargen Regelsatz nicht leisten. Auch sieht der Hartz IV Regelbedarf die Anschaffung von Schutzmasken nicht vor. Aus diesem Grund stellte er beim zuständigen Jobcenter einen Antrag auf Mehrbedarf.

Jobcenter schickt Ablehnungsbescheid zu

Nach dem Antrag kam prompt ein Brief vom Jobcenter. Auf diesem steht “Ablehnungsbescheid”. Er hatte dem Jobcenter extra die Kosten für eine Packung “FFP2” Masken aufgelistet. Pro Stück kosten die besonderen Schutzmasken 29,90 EUR. Doch das Jobcenter lässt das kalt. Ein solcher Mehrbedarf sei gesetzlich nicht vorgesehen, heißt es in dem Brief. Klaus R. will sich damit aber nicht zufrieden geben. Aus diesem Grund wird er einen Widerspruch erstellen und wenn es sein muss auch den Klageweg beschreiten. “Es geht vielleicht um mein Überleben”, klagt er.

Corona-Zuschlag gefordert

Seit Beginn der Pandemie fordern Erwerbslosen- und Sozialverbände eine Corona-Zuwendung. Auch wir machten uns für einen solchen pandemiebedingten Zuschlag stark. Denn das Geld fehlt. Hamsterkäufe und Lockdown machten nachweislich die Preise für Lebensmittel teurer. Die Regelleistungen sehen die Anschaffung von Schutzmasken nicht vor.

Verdi-Chef Frank Werneke schloss sich dieser Forderung an und plädierte für eine zusätzliche Corona-Hilfe. Werneke forderte einen einmaligen Zuschlag von 150 Euro auf die Hartz IV-Regelleistungen im Monat November. Auch die Linken-Chefin Katja Kipping forderte erneute einen Coronabedingten Zuschuss. Zudem sollten Schnelltests für einen Euro ausgegeben werden, so Kipping. (Bild: canberk/Stock.Adobe.com)