Hartz IV Satz faktisch immer niedriger – Ab Montag alles teurer

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Der Handel erwartet für den kommenden Montag weitere Preissteigerungen. Vor allem Lebensmittel sollen deutlich teurer werden. Die Regelleistungen für Hartz IV Bezieher sind hingegen nur um 3 Euro gestiegen. Der Einmalzuschlag reicht nicht aus, um die steigenden Kosten abzufedern.

Ab Montag steigen die Lebensmittelpreise noch einmal

Ab Montag steigen deutlich die Preise für Wurst, Fleisch und Butter bei Aldi. Nach Angaben des Handelsverbands Deutschland werden Preissteigerungen “in zweistelliger Höhe” erwartet.

Bereits vor der Ukraine-Krise waren die Preise “über die Produktpalette hinweg” um rund 5 Prozent gestiegen, wie Josef Sanktjohanser, Präsident des Handelsverbands Deutschland (HDE), der »Neuen Osnabrücker Zeitung« am Wochenende bestätigte.

Grund für die Preiserhöhungen seien die “gestiegenen Energiepreise”. Allerdings löst der Krieg in der Ukraine eine zweite Welle der Teuerungsrate aus. “Die zweite Welle an Preissteigerungen kommt, und die wird sicherlich zweistellig”, prognostiziert Sanktjohanser.

Erste Handelsmärkte haben begonnen, die Preise noch einmal anzuheben. “Wir werden das zeitnah überall in den Supermärkten an den Preisschildern sehen können.” Eine Abwärtsbewegungen werden die Verbraucher/innen in Deutschland erst einmal nicht sehen.

Neben Aldi erhöhen auch andere Ketten die Preise

Neben Aldi hatten vor gut 1 Woche auch Edeka und Globus Preiserhöhungen angekündigt. Die größte Discounterkette Aldi wird am Montag die Lebensmittelpreise für Wurst, Fleisch und Butter deutlich anheben.

“Es wird deutlich teurer”, bestätigte auch ein Sprecher von Aldi. Grund hierfür sind die höheren Liferantenpreise, die Aldi an die Verbraucher nun weitergeben müsse.

“Sprünge bei den Einkaufspreisen, die wir so noch nicht erlebt haben”, erläutert Aldi-Nord-Kommunikationschef Florian Scholbeck die aktuelle Situation.

Der Grund hierfür sind die hohen Preise für Futter- und Düngemittel und Energie. Diese Preissprünge würden die Landwirte bei ihrer Viehhaltung und die fleischverarbeitende Industrie deutlich spüren.

Wie wir bereits berichteten, musste Aldi vor gut 2 Wochen für 160 Artikel die Preise erhöhen.

Eine Woche später folgten noch einmal 20 weitere Artikel im Sortiment. Die steigenden Preise erfassen allerdings die gesamte Lebensmittelbranche. So ermittelte das Ifo-Institut im Rahmen einer Umfrage, dass alle Unternehmen in Deutschland die Preise anheben werden.

Tafeln in Not

Die Teuerungsrate bekommen vor allem die Ärmsten dieser Gesellschaft zu spüren. So bestätigte Heike Burges, zweite Vorsitzende des Isartaler Tischs, dass die Situation in den Supermärkten problematisch sei, da im Großhandel beispielsweise die Regale für die Nudel- und Ölregale wie leergefegt seien.

“Hier fehlt uns manches. Zwar haben wir durch unsere jahrelange Erfahrung einen guten Draht zu den Läden. Auch in der Großmarkthalle, können wir günstig einkaufen und bekommen Lebensmittel geschenkt. Aber trotzdem müssen wir vieles zukaufen”.

Zusätzlich erfahren die Tafeln eine erhöhte Nachfrage. Immer mehr Menschen müssten die Tafeln aufgrund der stark steigenden Preise nutzen. Zudem steige auch die Nachfrage durch ukrainische Flüchtlinge.

Einmaliger Zuschlag für Hartz IV Bezieher reicht nicht aus

Die Bundesregierung plant einen pandemiebedingten Einmal-Zuschlag für jeden Erwachsenen in Hartz IV oder Sozialhilfe in Höhe von 200 Euro. Ab Juni sollen auch alle Kinder einen monatlichen Zuschlag von 20 Euro im Monat erhalten. Dieser Zuschlag soll die steigenden Kosten abfedern.

“Es bedarf eines Sofortzuschlages von 100 EUR pro Person und Monat”, mahnt in diesem Zusammenhang die Erwerbslosenhilfe-Initiative “Tacheles”. “Denn Einkommensarme sind von jeder Krise besonders betroffen – sie leben am Minimum und haben keine Reserven. Und die Krisen häufen sich: Corona, Inflation, Energiepreise. Jede dieser Krisen stellt bereits für sich eine soziale Notlage für Einkommensarme dar.”