Hartz IV: Auch mit Vollzeitjob in der Armutsfalle

Lesedauer < 1 Minute

Die Bundesrepublik Deutschland ist ein Armutsland. Mit dem Hartz IV-System wurde der Niedriglohnsektor gezielt ausgeweitet, durch Angst vor der รœberwachung und Repression der Jobcenter werden Menschen in schlecht bezahlte Jobs gedrรคngt, mit drastischen gesellschaftlichen Folgen. Selbst wer sein Leben lang in Vollzeit arbeitet, lebt hรคufig an der Armutsgrenze und ist spรคter von Altersarmut betroffen.

Vier Millionen leben trotz Vollzeitjob an Niedriglohnschwelle

In Deutschland leben vier Millionen Erwerbstรคtige mit Vollzeitjobs an der Niedriglohnschwelle โ€“ Auszubildende nicht eingeschlossen. Das sind 18,7 Prozent der Berufstรคtigen.

Die Niedriglohnschwelle liegt aktuell bei 2.284 Euro brutto monatlich bei Vollzeitanstellung. Im europรคischen Vergleich liegt Deutschland auf Platz sechs, weit hinter Schweden mit nur 3,6 Prozent Vollzeitarbeitnehmern unter der Niedriglohnschwelle.

Hinzu kommen noch Millionen Minijobber, die aufgrund niedriger Lรถhne und unzureichender Absicherung auch im Alter von Armut betroffen und auf Grundsicherung angewiesen sind.

Lesen Sie auch:
โ€“ Sozialamt muss Verwertungsgrenzen fรผr Lebensversicherung beachten
โ€“ Alle Hartz IV Regelsรคtze ab 2022
โ€“ Hartz IV: Hundertausende Kinder haben Schulden bei der Bundesagentur

Hartz IV abschaffen, Mindestlohn erhรถhen

Die Linke sieht hierfรผr das System Hartz IV verantwortlich und fordert dessen Abschaffung. Hartz IV fรผhre dazu, dass Menschen Arbeit annehmen mรผssten, obwohl diese schlecht bezahlt sei, kritisierte die stellvertretende Fraktionsvorsitzende Susanne Ferschl. AuรŸerdem mรผsse der Mindestlohn merklich angehoben werden. Der รผber Jahre gleichbleibend hohe Anteil von Arbeitnehmern unter der Niedriglohnschwelle zeige, dass der Mindestlohn viel zu gering sei. Die Partei fรผrchtet auch wirtschaftlich einen drastischen Kaufkraft-Verlust wegen der anhaltend hohen Inflation. Menschen im Niedriglohnsektor, mit Minijobs, in Hartz IV oder Grundsicherung fiele es immer schwerer, ihren Lebensunterhalt und hohe Mieten zu decken, an grรถรŸere Anschaffungen sei gar nicht zu denken.

Bild: Ralf Geithe / StockAdobe