Hartz IV: Auch mit Vollzeitjob in der Armutsfalle

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Die Bundesrepublik Deutschland ist ein Armutsland. Mit dem Hartz IV-System wurde der Niedriglohnsektor gezielt ausgeweitet, durch Angst vor der Überwachung und Repression der Jobcenter werden Menschen in schlecht bezahlte Jobs gedrängt, mit drastischen gesellschaftlichen Folgen. Selbst wer sein Leben lang in Vollzeit arbeitet, lebt häufig an der Armutsgrenze und ist später von Altersarmut betroffen.

Vier Millionen leben trotz Vollzeitjob an Niedriglohnschwelle

In Deutschland leben vier Millionen Erwerbstätige mit Vollzeitjobs an der Niedriglohnschwelle – Auszubildende nicht eingeschlossen. Das sind 18,7 Prozent der Berufstätigen.

Die Niedriglohnschwelle liegt aktuell bei 2.284 Euro brutto monatlich bei Vollzeitanstellung. Im europäischen Vergleich liegt Deutschland auf Platz sechs, weit hinter Schweden mit nur 3,6 Prozent Vollzeitarbeitnehmern unter der Niedriglohnschwelle.

Hinzu kommen noch Millionen Minijobber, die aufgrund niedriger Löhne und unzureichender Absicherung auch im Alter von Armut betroffen und auf Grundsicherung angewiesen sind.

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Hartz IV abschaffen, Mindestlohn erhöhen

Die Linke sieht hierfür das System Hartz IV verantwortlich und fordert dessen Abschaffung. Hartz IV führe dazu, dass Menschen Arbeit annehmen müssten, obwohl diese schlecht bezahlt sei, kritisierte die stellvertretende Fraktionsvorsitzende Susanne Ferschl. Außerdem müsse der Mindestlohn merklich angehoben werden. Der über Jahre gleichbleibend hohe Anteil von Arbeitnehmern unter der Niedriglohnschwelle zeige, dass der Mindestlohn viel zu gering sei. Die Partei fürchtet auch wirtschaftlich einen drastischen Kaufkraft-Verlust wegen der anhaltend hohen Inflation. Menschen im Niedriglohnsektor, mit Minijobs, in Hartz IV oder Grundsicherung fiele es immer schwerer, ihren Lebensunterhalt und hohe Mieten zu decken, an größere Anschaffungen sei gar nicht zu denken.

Bild: Ralf Geithe / StockAdobe

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