Hartz IV-Bezieher werden mit steigenden Stromkosten allein gelassen

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Die anhaltende Corona-Pandemie schlรคgt in vielerlei Hinsicht finanziell zu Buche. Masken und Desinfenktionsmittel mรผssen gekauft werden, durch den Wegfall von Schul- und Kita-Essen steigt der Bedarf an Lebensmitteln, deren Preise gestiegen sind, Home Schooling und Home Office erhรถhen den Stromverbrauch. Fรผr Menschen in Grundsicherung macht sich dies besonders bemerkbar. Staatliche Hilfen bleiben aus.

Haushalte verbrauchen durch Lockdown etwa 110 Euro Strom mehr im Jahr

Das Vergleichsportal Verivox geht davon aus, dass Menschen, die sich seit Mรคrz 2020 im Home Office befinden, etwa 110 Euro Mehrkosten bei der jรคhrlichen Stromrechnung haben. Ein einzelner Laptop mit einem zusรคtzlichen Bildschirm verbraucht im Jahr durchschnittlich Strom fรผr 35 Euro. Ein Computer entsprechend mehr. Und auch Tablets und Smartphones wollen geladen werden.

Wer wegen Home Office zu Hause isst oder Mittagessen fรผr die Kinder kochen muss, verbraucht fรผr eine Herdplatte Strom fรผr รผber 40 Euro im Jahr. Und wenn die Kinder wegen des Lockdowns mehr Fernsehen schauen oder Computer- und Konsolenspiele spielen als รผblich, macht sich das natรผrlich auch bemerkbar.

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Betroffene von Hartz IV werden mit Energiekosten allein gelassen

Auch mehr Beleuchtung schlรคgt zu Buche, vor allem wenn noch nicht รผberall auf LED-Lampen umgestellt wurde, denn auch das ist natรผrlich ein Kostenfaktor. รœberhaupt sind finanziell eingeschrรคnkte Menschen in der Regel nicht in der Lage besonders stromsparende Gerรคte anzuschaffen.

Der durchschnittliche Verbrauch eines Drei-Personen-Haushalts ist von 1700 kwh 2019/20 um etwa 1000 kwh in 2020/21 gestiegen. Ein Mehrverbrauch von fast 60 Prozent. Unter Umstรคnden werden also hohe Abschlagsnachzahlungen fรคllig, gefolgt von einem erhรถhten Abschlag fรผr die Folgemonate.

Hartz IV-Empfรคnger werden mit diesen Kosten mal wieder allein gelassen. Die punktuellen Einmalzahlungen, kรถnnen den gestiegenen Mehrbedarf jedenfalls nicht decken.ย Bild: vchalup / AdobeStock