Heute wird im Bundestag das Sozialschutz-Paket III beschlossen, das auch den Corona-Zuschlag von 150 Euro umfasst. Parteien und Verbรคnde kritisieren schon lange, dass diese Einmalzahlung den von der Krise am stรคrksten getroffenenย kaum weiterhilft.
Arbeitskammer fordert monatlichen Zuschlag
Der Vorstandsvorsitzende der Arbeitskammer Jรถrg Caspar kritiserte: โDie geplante Einmalzahlung von 150 Euro ist nicht ausreichend fรผr Menschen, die schon vor der Pandemie Schwierigkeiten hatten, รผber die Runden zu kommen.โ
Stattdessen wรคre ein monatlicher Zuschlag von mindestens 100 Euro notwendig, um die Mehrkosten zu decken, die durch die Corona-Pandemie verursacht werden. Das mรผsse nicht nur fรผr Menschen in Hartz IV, sondern auch Grundsicherungsbezieher und Menschen, die Wohngeld beziehen, gelten. Auch die Arbeitskammer fordert eine Erhรถhung der Hartz IV-Regelsรคtze auf 600 Euro.
Menschen sind der Meinung, dass Bedรผrftige bisher nicht ausreichend unterstรผtzt werden
Eine Umfrage im Auftrag des Paritรคtischen Gesamtverbands zeigt, dass 68 Prozent der Befragten der Meinung sind, dass die Maรnahmen der Bundesregierung bisher ungleich Groรunternehmen halfen, gleichzeitig aber bedรผrftige Menschen in Hartz IV oder Grundsicherung unberรผcksichtig gelassen hรคtten.
Dass die Hรถhe der verschiedenen Sozialleistungen nicht ausreicht, um den tรคglichen Lebensunterhalt zu bestreiten, finden demnach 62 Prozent der Deutschen. Sie gehen davon aus, dass mindestens 573 Euro im Monat nรถtig wรคren. Der aktuelle Regelsatz liegt bei 446 Euro. Allein fรผr die Ernรคhrung veranschlagen die Befragten doppelt so viel, wie im Regelsatz rechnerisch vorgesehen ist.
Das groรe Bรผndnis aus diversen Sozialverbรคnden und Gewerkschaften demonstriert anlรคsslich der Verabschiedung des Sozialschutz-Paketes III heute vor dem Bundestag unter dem Motto โKeine halben Sachenโ.
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