Hartz IV: Finanzielle Ängste führen zu Abtreibungen

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Weibliche Hartz IV-Bezieher haben häufig nicht die finanziellen Mittel sich Verhütungsmittel zu leisten. Der Hartz IV-Satz sieht für die Gesundheitspflege, worunter auch Verhütungsmittel fallen, gerade mal 15,80 EUR pro Monat vor. Häufig ist der letzte Ausweg aus einer ungewollten Schwangerschaft nur eine Abtreibung.

Verhütungsmittel sind zu teuer

Viele Hartz IV-Bezieher in Deutschland fehlen die finanziellen Möglichkeiten, um sich Verhütungsmittel zu kaufen. Verhütungsmittel stehen Hartz IV-Bezieher nicht kostenfrei zur Verfügung. Häufig werden daher auf kostengünstigere und weniger sichere Verhütungsmethoden zurückgegriffen.

Hartz IV-Bezieher entscheiden sich gegen das Kind

Für Hartz IV-Bezieher stellt eine ungewollte Schwangerschaft nicht nur eine psychische sondern auch eine finanzielle Belastung dar. Die Folge ist, dass sich Hartz IV-Bezieher häufiger zu einer Abtreibung entscheiden als arbeitende Frauen. Gerade im Hartz IV-Bezug spielen vermutlich auch die finanziellen Aspekte eine entscheidende Rolle. Frauen, die bereits ein Kind im Hartz IV-Bezug großgezogen haben, stellen sich dieser finanziellen Herausforderung nicht noch einmal.

Hartz IV-Regelsatz nicht ausgerichtet auf weibliche Bedürfnisse

Der Hartz IV-Regelsatz ist für Männer und Frauen gleich hoch. In den 416 EUR pro Monat sind 15,80 EUR für die Gesundheitspflege vorgesehen. Hierunter fallen auch Verhütungsmittel. Frauen haben jedoch gerade in diesem Punkt höhere Ausgaben, da diese auch monatlich Hygieneartikel wie Tampons und Binden finanzieren müssen. Für Verhütungsmittel wie die Pille stehen somit gar keinen finanziellen Mittel mehr zur Verfügung.

Hartz IV-Empfängern müssen unsicher verhüten

Dieser Umstand bedeutet aber nicht, dass Hartz IV-Bezieher keinen Wert auf Verhütung legen. Ganz im Gegenteil. Hartz IV-Bezieher müssen aufgrund der geringen finanziellen Mittel nur auf unsichere Verhütungsmethoden zurückgreifen. Eine Spirale, bei der die Kosten bei ca. 600 EUR liegen, oder die Pille für teilweise 60 EUR monatlich, sind für Hartz IV-Bezieher so gut wie nicht finanzierbar.

Verhütungsvermittelfonds

Die meisten Großstädte haben diese Probleme erkannt und daher Verhütungsmittelfonds geschaffen. Dort können Hartz IV-Bezieher einen Antrag auf Kostenübernahme stellen. Dies ist zwar ein guter Ansatz, doch wissen viele Hartz IV-Bezieher gar nicht, dass eine solche Kostenübernahme möglich ist. Weiterhin bedeutet dies wieder bürokratischer Aufwand, welcher ebenfalls eine Hürde bei der Beantragung der Kosten darstellt. Aus diesem Grund wurde bereits öfter gefordert, dass Verhütungsmittel für Frauen mit geringem Einkommen gratis sein sollten.

 

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