Ein Verein verschenkt 100 Euro Corona-Hilfen an Hartz IV-Bezieher

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Seit 2015 setzt sich der Berliner Verein “Sanktionsfrei” gegen Hartz IV-Sanktionen ein, sammelt Spenden für sanktionierte Bezieher und vermittelt Anwälte. Eine neue Aktion hilft Hartz IV Beziehenden in der Corona-Krise. 100 Euro für Jeden? Leider nur als Verlosung.

Sanktionen machen Menschen erpressbar

„Das Machtgefälle zwischen Sachbearbeiter und Kunde ist enorm“, sagt Vereinsgründerin Helena Kilian-Steinhaus, die selbst einmal Hartz IV bezogen und abfällige Sachbearbeiter im Jobcenter erlebt hat. Um Hartz IV-Empfängern ein selbstbestimmtes Darsein zu ermöglichen.

Wer Termine mit dem Jobcenter verpasst, nicht eine bestimmte Anzahl an Bewerbungen verschickt oder die Eingliederungsvereinbarung in anderer Weise missachtet, wird sanktioniert und erhält weniger Sozialleistungen. Um Menschen zu helfen, die durch Sanktionen weniger Hartz IV erhalten, sammelt der Verein monatlich etwa 4.000 Euro, um Sanktionen auszugleichen.

23.000 Euro als Corona-Hilfe verlost

Da der Verein überschüssige Spendengelder zur Verfügung hatte, entschloss sich Helena Kilian-Steinhaus kurzerhand, wegen der Preissteigerungen, die mit der „Corona-Krise“ einhergingen, je 100 Euro an 230 Hartz IV-Haushalte zu verlosen. Die Mittel waren deshalb verfügbar, weil die Bundesregierung die Sanktionierung von Hartz IV-Beziehern aufgrund von Corona für drei Monate ausgesetzt hatte.

Mittlerweile wird jedoch wieder sanktioniert. Und vor allem für Bedarfsgemeinschaften, in denen auch Kinder leben, dürfte es künftig noch schwerer werden. Auch trotz der geplanten realitätsfernen Erhöhung des Kindergeldes oder der Hartz IV-Sätze. Bild: H. Brauer – fotolia

Ist das Bürgergeld besser als Hartz IV?

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