Hartz IV bedeutet Verzicht

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„Mit den Hartz IV Regelleistungen kann man weder leben noch sterben“. Dieser Ausspruch sagt eigentlich alles über die Höhe und Wertigkeit der Regelsätze aus. Eine neue Studie des Institutes für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) in Nürnberg untersuchte die starken Einschränkungen von Hartz IV Beziehern nun im Rahmen einer wissenschaftlichen Befragungsstudie.

Von den Befragten sagten etwa 5 Prozent, dass sie auf warme Mahlzeiten komplett verzichten müssen. Zum Vergleich: Menschen mit Erwerbseinkommen verzichten in 0,3 Prozent der Befragten auf warmes Essen. Jeder zehnte Hartz IV Beziehende verzichtet aufgrund mangelnder finanzieller Mittel auf Winterkleidung. Bei der Vergleichsgruppe der Nicht-Beziehenden lag der Wert bei gerade einmal 0,7 Prozent.

Kein Geld für Zahnersatz oder Brillen
Massiv ist der Unterschied bei den zuzahlungspflichtigen medizinischen Leistungen. Über 40 Prozent der Arbeitslosengeld II Bezieher können sich keine Brille oder Zahnersatz leisten. Bei diesen Kosten sparen bei den Befragten mit Erwerbseinkommen nur sechs Prozent der Teilnehmer.

Im Verlauf der Studie wurden 23 Gebrauchswaren und Aktivitäten des alltäglichen Lebens gefragt. Von diesen Dingen können sich durchschnittlich 6,2 Prozent der Betroffenen nichts leisten. Viele Hartz-IV-Berechtigten fühlen sich zudem gesellschaftlich ausgegrenzt. Nur jeder Vierte Erwerbslose ist in Vereinen, Gewerkschaften oder Kirchen organisiert. Bei der Vergleichsgruppe waren es 50 Prozent. (sb)

Ist das Bürgergeld besser als Hartz IV?

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