Die höchste und die niedrigste Rente in Deutschland

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Wer in die gesetzliche Rentenkasse einzahlt, hat später Anspruch auf eine monatliche Rente. Wieviel Geld bekommen diejenigen mit den höchsten Renten in Deutschland, wieviel diejenigen mit den niedrigsten? Gibt es eine Höchst- und gibt es eine Untergrenze der Bezüge?

Die Höchtsrente als Modell

Als Rechenmodell erreicht die Höchstrente jemand, der mindestens 45 Jahre den höchsten Beitragssatz in die gesetzliche Rentenversicherung einzahlt. Bei den derzeitigen Rentenwerten wäre damit eine maximale Rente möglich, die über 3.400 Euro brutto liegt.

Beiträge und Rentenpunkte

Jeder, der in Deutschland sozialversicherungspflichtig beschäftigt ist, zahlt 18,6 Prozent seines Bruttoeinkommens in die gesetzliche Rentenversicherung. Für die Beiträge gibt es Rentenpunkte, und diese haben 2024 einen Wert von jeweils 39,32 Euro.

Jedes Jahr gibt es höchstens 1,97 Rentenpunkte

Der Durchschnittsverdienst von 45.348 Euro erzielt einen Rentenpunkt, bei Mehrverdienst werden mehr Entgeltpunkte angerechnet, und bei weniger Einkommen fallen diese niedriger aus. Nach oben gibt es aber einen Deckel, über dem man keine zusätzlichen Entgeltpunkte sammeln kann. Maximal möglich sind 1,97 Rentenpunkte pro Jahr.

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Wie berechnet sich die Maximalrente?

Nehmen wir an, Sie haben von 1980 bis 2024 jedes Jahr das Limit der Beitragsobergrenze erfüllt. Dann kommen Sie insgesamt auf 87,56 Rentenpunkte. Diese multiplizieren Sie mit dem diesjährigen Rentenwert von 39,82 Euro und haben so einen Anspruch auf 3.443 Euro pro Monat. Das ist die Höchstrente.

Davon gehen jetzt noch Steuern und Abgaben ab. Diese unterscheiden sich zwar je nach ihrer persönlichen Situation, realistisch sind allerdings bei 3.443 Euro Bruttorente rund 2.500 Euro netto.

Wie hoch ist die Standardrente?

Diese Höchstrente bekommen die meisten Menschen im Ruhestand nicht. Die Deutsche Rentenversicherung gibt die Standardrente eines „Eckrentners“ mit 1.769,40 Euro brutto an. Dieser „Eckrentner“ ist jemand, der 45 Jahre lang einen Rentenpunkt bekommen hat, mit einem jeweiligen Wert von 39,82 Euro.

Gibt es eine Mindestrente?

Es gibt durch die Beitragsbemessungsgrenze zwar eine Höchstrente in Deutschland, aber keine Mindestrente; lediglich der neue Anspruch auf eine Grundrente geht in diese Richtung. Die Grundrente, genauer gesagt der Grundrentenzuschlag, ist keine eigenständige Rente, sondern eine Erhöhung.

Diese können diejenigen beanspruchen, die Jahrzehnte in die Rentenkasse einzahlten, aber wegen ihres geringen Verdienstes nur eine sehr niedrige Rente beziehen. Ohne diesen Zuschlag bekäme jemand, der zum Mindestlohn für 12,41 Euro 45 Jahre in Vollzeit arbeitet, eine Rente von 884 Euro. Mit der Grundrente wären es circa 1.129 Euro.

Das ist aber nicht die niedrigste Rente. Ungefähr die Hälfte der Betroffenen beziehen Renten unter 1050 Euro brutto.

Elf Prozent der Rentner und Rentnerinnen in Deutschland erhalten sogar weniger als 300 Euro im Monat. Darunter sind nicht nur Geringverdiener, sondern auch Menschen, die nur wenige Jahre pflichtversichert in die Rentenkasse einzahlten und den Großteil ihres Erwerbslebens selbstständig waren.

Wie viele bekommen die Höchstrente?

Bei den hohen und höchsten Renten sieht es wesentlich dünner aus. Nur zehn Prozent aller Rentner erhalten Bezüge über 1800 Euro brutto. Lediglich 10.000 Menschen in Deutschland beziehen eine Rente über 3.000 Euro, und an das rechnerisch mögliche Maximum von 3.445 Euro brutto kommen ganze 65 Menschen.