Trotz gutem Schufa-Score: Wird ein Guthabenkonto verweigert, weil Bürgergeld bezogen wird?

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Die Suche nach einem kostengünstigen Girokonto ist für viele Menschen eine Herausforderung. Insbesondere Bezieher von Bürgergeld sind auf günstige Konten angewiesen, da die Regelleistungen nur für das Nötigste ausreichen. Ein aktuelles Beispiel zeigt, dass trotz eines guten Schufa-Scores ein Guthabenkonto abgelehnt wird. Ist der Bezug von Bürgergeld schuld?

Gebührenerhöhung und Abschied von der Sparkasse

Mirko R., der bis dato ein Guthaben-Girokonto bei seiner Sparkasse nutzte, zahlte monatliche Gebühren in Höhe von 5,90 Euro, obwohl sein Konto keinerlei Extras wie Dispositionsmöglichkeiten bot. Dieses Konto glich somit bereits einem Basiskonto.

Die Sparkasse entschied sich jedoch dazu, die monatlichen Kontogebühren auf 7,99 Euro zu erhöhen, was Mirko R. nicht akzeptierte, da die Gebührenerhöhung unverhältnismäßig und unbegründet ist. (Lt. BGH-Urteil bedarf es einer ausdrücklichen Einwilligung) Daraufhin kündigte die Sparkasse das GuthabenGirokonto.

Das Rätsel der abgelehnten Kontoeröffnung

Allerdings erlebte Mirko R. eine unerwartete Hürde: Seine Online-Kontoeröffnung bei der ING Diba wurde abgelehnt, was ihn verständlicherweise verwunderte. Zur Klärung dieser Situation holte er sofort eine aktuelle SCHUFA-Auskunft ein und stieß auf eine erstaunliche Erkenntnis.

Sein SCHUFA-Basisscore lag bei beeindruckenden 99,00% von 100%, und auch die ING Diba-Anfrage wurde darin vermerkt, mit einer Erfüllungswahrscheinlichkeit von 99,2%.

Die Ratingstufe A- bescheinigte ein sehr niedriges Risiko. Dennoch beantragte er aus Verzweiflung ein Basiskonto bei der ING Diba, obwohl dieses einige Nachteile mit sich bringt, und wartete auf eine Rückmeldung.

Die Frage, die sich angesichts dieser Situation aufdrängt, ist: Warum wurde Mirko R. ein Guthaben-Girokonto ohne Dispositionsmöglichkeiten verwehrt, ohne einen nachvollziehbaren Grund? Welchen SCHUFA-Score-Wert benötigt man dafür – 101% oder mehr? Diese undurchsichtige Praxis scheint absurd und fragwürdig zu sein.

Undurchsichtige Praktiken und mögliche Konsequenzen

Nicht nur wirft diese Vorgehensweise Fragen zur Transparenz und Fairness auf, sondern sie könnte auch weitreichende Konsequenzen haben.

Die Ablehnung der Kontoeröffnung beeinflusst nicht nur den branchenspezifischen SCHUFA-Score, sondern auch den allgemeinen Basis-Scorewert des Betroffenen. Dieses Vorgehen ist nicht nur willkürlich und intransparent, sondern auch diskriminierend und juristisch mindestens fragwürdig.

Ablehnung wegen Bürgergeld-Bezug?

“Ich habe die Hotline von Ing Diba damit konfrontiert. Die Antwort: Macht des Algorithmus- haben wir keinen Einfluss darauf. Sorry, wir können Ihnen nicht weiterhelfen. Von weiteren Nachfragen bitten wir abzusehen”, berichtet Mirko R. “Das ist sehr unverschämt”.

Mirko R. fragt daher: “Warum wird mir ein Guthaben-Girokonto ohne nachvollziehbaren Grund verweht? Welchen Score-Wert benötigt man dazu?”

Wurde das Guthaben-Konto abgelehnt, weil der Mirko R. Bürgergeld-Leistungen bezieht? Eine Anfrage bei der ING Diba unsererseits blieb bis zur Erstellung des Artikels unbeantwortet.

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