SPD-Vize ist gegen die Abschaffung von Hartz IV- Sanktionen

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SPD uneins รผber Hartz IV Abschaffung

Ein kรผrzliches Interview mit dem SPD-Vize Thorsten Schรคfer belegt, warum die Zweifel an einem besseren System, welches das Hartz IV ersetzen soll, berechtigt sind.

Sanktionen mรผssen bleiben

Hat die SPD nicht vor kurzem noch groรŸe Tรถne gespuckt, dass bald alles besser wird und man das jetzige Hartz IV-System hinter sich lassen mรถchte? Vor allem die Sanktionen sollen entschรคrft werden, versprach die SPD-Partei-Chefin Andrea Nahles. Nun meldet sich der SPD-Vize, Thorsten Schรคfer, zu Wort. Seine Auffassung zum Thema Sanktionen scheint allerdings eine etwas andere zu sein. Als man ihm im Interview mit der โ€žFrankfurter Rundschauโ€œ nach seiner Meinung fragte, sprach er sich deutlich gegen eine generelle Abschaffung von Sanktionen aus. Leistung mรผsse sich nach seinen Ansichten auch in Zukunft lohnen. Dabei spielt er auf die Mitwirkungspflicht an.

Hartz IV-Bezieher haben falsche Einstellung

Nach seiner Auffassung gebe es immer noch zu viele Leistungsbezieher, die nicht ernsthaft danach streben, ohne Hartz IV auszukommen. Demnach sei es wichtig, diesen Leuten zu vermitteln, dass eine derartige Einstellung nicht akzeptiert werde. Wie viele Leistungsbezieher sich nur allzu gern von Hartz IV lรถsen wรผrden, es aber aus unterschiedlichen Grรผnden nicht kรถnnen, scheint unwichtig. Zwar sollen die Sanktionen fรผr unter 25-jรคhrige in Zukunft entfallen, aber eine generelle Abschaffung strebe er nicht an. Das solidarische System wรผrde dadurch geschwรคcht werden.

Welcher Partei soll man glauben?

Wie schon die letzten Wochen gezeigt haben, hat jeder Politiker etwas zum Thema Hartz IV zu sagen. Am Ende ist es tatsรคchlich nur viel Gerede und nichts verรคndert sich. Wie kann etwas besser werden, wenn sich nicht einmal die Mitglieder der selben Partei einig sind?

Leider wird immer wieder deutlich, dass alle Zweifel auf ein besseres System und ein damit verbundenes besseres Leben berechtigt sind. Ebenso wird deutlich, dass den Politiker nicht bewusst ist, wie akut das Problem fรผr die Betroffenen tatsรคchlich ist.