Wer seine Altersrente erhöhen und/oder ohne große finanzielle Einbußen vorzeitig in den Ruhestand gehen möchte, hat die Möglichkeit, Rentenpunkte zu kaufen. Das lohnt sich nicht für jeden.
Rentenabzüge bei vorzeitigem Ruhestand
Eine vorgezogene Rente ist nicht umsonst. Jeder Monat, den Sie vor der Regelzeit des Beginns der Altersrente in Ruhestand gehen kostet bares Geld, nämlich 0,3 Prozent Abzug pro Monat. Bei einem Jahr früher sind das bereits 3,6 Prozent.
Rentenpunkte gleichen aus
Dieser Abzug lässt sich teilweise ausgleichen durch den Kauf von Rentenpunkten, einer „Beitragszahlung zum Ausgleich einer Rentenminderung bei vorzeitiger Inanspruchnahme einer Rente wegen Alters“.
Wer sozialversicherungspflichtig arbeitet, der oder die sammelt sowieso Rentenpunkte mit dem Brutto-Gehalt, allerdings nur, wenn das Einkommen hoch genug ist.
Die Anzahl der Rentenpunkte pro Jahr berechnet sich mit dem Durchschnittsentgelt aller, die in die Rentenkasse einzahlen. Liegt derzeit in den neuen Bundesländern das Einkommen bei dem Durchschnitt von 41.967 Euro, dann gibt es genau einen Rentenpunkt.
Wer darüber hinaus verdient, der oder die bekommt anteilig mehr, wer darunter liegt, anteilig weniger Rentenpunkte. Die Rentenpunkte werden über das gesamte Arbeitsleben angerechnet.
Abzüge bei vorzeitigem Ruhestand
Die Abzüge bei vorgezogenem Ruhestand liegen bei 0,3 Prozent pro Monat, maximal bei 14,4 Prozent. Am frühesten ist es möglich, statt mit 67 Jahren mit 63 Jahren in den Ruhestand zu gehen. Wer dies vorhat und zugleich finanziell bessergestellt sein möchte, der oder die kann sich ab einem Alter von 50 Jahren mehr Rentenpunkte kaufen.
Vorher lassen sich diese nicht durch Geld erwerben. Außerdem muss eine Möglichkeit bestehen, auf die Mindestversicherungszeit von 35 Jahren zu kommen.
Was kostet ein Rentenpunkt?
Die Kosten, um einen Rentenpunkt zu kaufen, liegen aktuell bei 7.806 Euro. Darauf sind allerdings Abschläge fällt. Um einen Rentenpunkt auszugleichen, muss man also mehr als einen bezahlen. In jedem Fall müssen Sie den Ausgleichsbedarf berechnen.
Das können Sie online anfordern unter Antrag V0210 auf der Seite der Deutschen Rentenversicherung Bund. Es handelt sich dabei noch nicht um eine vertragliche Verpflichtung, sondern um einen Kostenvoranschlag.
Ist die Antwort auf den Antrag da, dann haben Sie drei Monate Zeit, um das Geld zu bezahlen – zumindest zum Teil. Ohne Zahlung müssen Sie einen neuen Antrag stellen, was für Sie aber höhere Kosten bedeuten kann, wenn die Rentenpunkt teurer geworden sind.
Rentenpunkte und Steuer
Rentenpunkte lassen sich seit 2023 zu 100 Prozent von der Steuer absetzen, und das erspart Ihnen tausende Euro. Die müssen Sie zwar nach wie vor erst einmal bezahlen, bekommen sie aber durch den Abzug von der Steuer später erstattet.
Bis 26.528 Euro für Alleinstehende und 53.056 Euro für Paare lassen sich als Altersvorsorge von der Steuer absetzen. Von diesem Höchstbetrag gehen allerdings die Beitragszahlungen in die gesetzliche Rentenversicherung inklsusive des Arbeitgeberanteils ab.
Wann lohnt es sich, Rentenpunkte zu kaufen?
Ob es sich lohnt, Rentenpunkte zu kaufen, liegt an der Lebenserwartung. Je älter jemand wird, desto länger bekommt er die durch den Kauf erhöhte Rente. Nach Jahren im Rentenalter haben Sie das Geld wieder, das Sie für die Rentenpunkte einzahlten und danach kommen Sie in den positiven Bereich.
Zudem ist der Kauf von Rentenpunkten fest an die spätere Altersrente gekoppelt. Sie können sich also nicht entscheiden, das Geld doch noch für etwas Anderes einzusetzen.